Wie wird das Aktionspotenzial in die Zelle weitergeleitet?

Antwort

Das Aktionspotenzial wird in einer Zelle, insbesondere in Nervenzellen, durch eine Abfolge von ionischen Veränderungen entlang der Zellmembran weitergeleitet. Hier ist eine vereinfachte Erklärung des Prozesses: 1. **Ruhepotenzial**: Im Ruhezustand hat die Zellmembran ein Ruhepotenzial, das durch die ungleiche Verteilung von Ionen (hauptsächlich Natrium- und Kaliumionen) auf beiden Seiten der Membran aufrechterhalten wird. Die Innenseite der Membran ist negativ geladen im Vergleich zur Außenseite. 2. **Depolarisation**: Ein Reiz verursacht die Öffnung von spannungsgesteuerten Natriumkanälen, wodurch Natriumionen in die Zelle strömen. Dies führt zu einer Verringerung des Membranpotenzials (Depolarisation), und wenn ein Schwellenwert erreicht wird, wird ein Aktionspotenzial ausgelöst. 3. **Spitzenpotenzial**: Die schnelle Zunahme der positiven Ladung innerhalb der Zelle führt zu einem Spitzenpotenzial. Die Membranpotenzial erreicht einen positiven Wert. 4. **Repolarisation**: Nach dem Spitzenpotenzial schließen sich die Natriumkanäle und spannungsgesteuerte Kaliumkanäle öffnen sich. Kaliumionen strömen aus der Zelle, was das Membranpotenzial wieder in Richtung des negativen Ruhepotenzials bringt (Repolarisation). 5. **Hyperpolarisation**: Manchmal strömen so viele Kaliumionen aus der Zelle, dass das Membranpotenzial kurzzeitig negativer als das Ruhepotenzial wird (Hyperpolarisation). 6. **Rückkehr zum Ruhepotenzial**: Die Natrium-Kalium-Pumpe und andere Mechanismen stellen das ursprüngliche Ionengleichgewicht wieder her, wodurch das Ruhepotenzial wieder erreicht wird. Das Aktionspotenzial bewegt sich entlang des Axons der Nervenzelle durch die fortlaufende Öffnung und Schließung von Ionenkanälen, was als saltatorische Erregungsleitung bezeichnet wird, wenn es sich um myelinisierte Axone handelt. In nicht-myelinisierte Axonen erfolgt die Weiterleitung kontinuierlich. Dieser Prozess ermöglicht die schnelle und effiziente Übertragung von Signalen entlang der Nervenzellen.

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