Ja, ungedüngte Wiesen können durchaus mit Pestiziden behandelt worden sein. Die Begriffe „ungedüngt“ und „unbehandelt“ sind nicht gleichbedeutend: - **Ungedüngt** bedeutet lediglich, dass keine zusätzlichen Nährstoffe (wie Stickstoff, Phosphor oder Kalium) ausgebracht wurden. - **Pestizide** umfassen Herbizide (gegen Unkraut), Insektizide (gegen Insekten) und Fungizide (gegen Pilze) und können unabhängig von der Düngung eingesetzt werden. **Erkennen, ob eine Wiese mit Pestiziden behandelt wurde:** - **Direkt vor Ort:** Es gibt keine einfache, für Laien sichtbare Methode, um Pestizideinsatz sicher zu erkennen. Manchmal deuten Anzeichen wie ein sehr einheitlicher Pflanzenbestand (wenig „Unkraut“), fehlende Insekten oder abgestorbene Pflanzen auf einen Einsatz hin, das ist aber nicht eindeutig. - **Hinweisschilder:** Nach dem Pflanzenschutzgesetz müssen bei der Anwendung bestimmter Pestizide Warnschilder aufgestellt werden, insbesondere auf öffentlichen Flächen oder bei bestimmten Mitteln. - **Betriebsinformationen:** Am sichersten ist es, beim Bewirtschafter (z.B. Landwirt, Kommune) nachzufragen, ob und welche Mittel eingesetzt wurden. - **Zertifizierungen:** Wiesen mit Bio-Zertifizierung dürfen keine synthetischen Pestizide erhalten. Ein Bio-Siegel ist also ein Hinweis auf pestizidfreie Bewirtschaftung. **Fazit:** Ohne genaue Informationen vom Bewirtschafter oder Laboranalysen lässt sich der Einsatz von Pestiziden auf einer Wiese nicht sicher erkennen. Optische Hinweise sind unsicher und können täuschen.