Verschiedene auf Felder gesprühte Herbizide und Pestizide können bei Kleintieren (wie Vögeln, Nagetieren, Amphibien oder Insekten) Lähmungen verursachen. Besonders relevant sind da... [mehr]
Auf Getreidefeldern werden im August und November verschiedene Pflanzenschutzmittel eingesetzt, darunter Pestizide (gegen Schädlinge), Fungizide (gegen Pilzkrankheiten) und Herbizide (gegen Unkräuter). Einige dieser Mittel können für kleine Wirbeltiere wie Vögel, Amphibien oder Kleinsäuger gefährlich sein und zu Lähmungen oder sogar zum Tod führen. Die genaue Wirkung hängt von Wirkstoff, Dosierung, Exposition und Empfindlichkeit der Tiere ab. **Beispiele für problematische Wirkstoffe:** 1. **Neonicotinoide (z. B. Thiamethoxam, Imidacloprid):** - Einsatz: Insektizide, oft als Saatgutbehandlung, aber auch als Spritzmittel. - Wirkung: Neurotoxisch, können bei Vögeln und Kleinsäugern zu Lähmungen, Koordinationsstörungen und Tod führen. - Status: In der EU sind viele Neonicotinoide inzwischen stark eingeschränkt oder verboten, aber Restbestände oder illegale Anwendungen sind möglich. - Mehr Infos: [BfR zu Neonicotinoiden](https://www.bfr.bund.de/de/neonicotinoide-200948.html) 2. **Pyrethroide (z. B. Deltamethrin, Cypermethrin):** - Einsatz: Insektizide. - Wirkung: Stören das Nervensystem, können bei kleinen Wirbeltieren zu Lähmungen und Tod führen. - Mehr Infos: [Umweltbundesamt zu Pyrethroiden](https://www.umweltbundesamt.de/themen/chemikalien/chemikalien-reach/pyrethroide) 3. **Carbamate (z. B. Methomyl):** - Einsatz: Insektizide. - Wirkung: Hemmen das Enzym Acetylcholinesterase, was zu Muskelzittern, Lähmungen und Tod führen kann. - Mehr Infos: [BfR zu Carbamaten](https://www.bfr.bund.de/de/a-z_index/carbamate-127386.html) 4. **Rodentizide (z. B. Antikoagulanzien wie Brodifacoum):** - Einsatz: Gegen Nagetiere, manchmal auch auf Feldern. - Wirkung: Verursachen innere Blutungen, können auch für andere kleine Wirbeltiere tödlich sein. - Mehr Infos: [BfR zu Rodentiziden](https://www.bfr.bund.de/de/a-z_index/rodentizide-127386.html) 5. **Herbizide (z. B. Paraquat, Glyphosat):** - Glyphosat gilt für Wirbeltiere als relativ wenig akut toxisch, kann aber indirekt durch Nahrungsverlust schaden. - Paraquat ist hochgiftig, aber in der EU verboten. 6. **Fungizide (z. B. Mancozeb, Chlorothalonil):** - Einige ältere Wirkstoffe können für Amphibien und Fische toxisch sein, bei Vögeln und Säugetieren ist die akute Toxizität meist geringer, aber chronische Effekte sind möglich. **Fazit:** Vor allem Insektizide wie Neonicotinoide, Pyrethroide und Carbamate sind für kleine Wirbeltiere besonders gefährlich und können zu Lähmungen und Tod führen. Die genaue Gefährdung hängt von der Art des Mittels, der Ausbringungsmenge und der Exposition ab. Viele der gefährlichsten Stoffe sind in der EU inzwischen eingeschränkt oder verboten, aber nicht überall und nicht immer vollständig. **Wichtige Hinweise:** - Die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln ist in der EU streng geregelt. Dennoch können Fehlanwendungen oder illegale Mittel zu Problemen führen. - Indirekte Effekte (z. B. Nahrungsverlust durch Insektensterben) sind ebenfalls relevant. Weitere Informationen findest du beim [Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)](https://www.bvl.bund.de/DE/Arbeitsbereiche/04_Pflanzenschutzmittel/psm_node.html) und beim [Umweltbundesamt](https://www.umweltbundesamt.de/themen/boden-landwirtschaft/pflanzenschutzmittel).
Verschiedene auf Felder gesprühte Herbizide und Pestizide können bei Kleintieren (wie Vögeln, Nagetieren, Amphibien oder Insekten) Lähmungen verursachen. Besonders relevant sind da... [mehr]
Ja, ungedüngte Wiesen können durchaus mit Pestiziden behandelt worden sein. Die Begriffe „ungedüngt“ und „unbehandelt“ sind nicht gleichbedeutend: - **Unged&uu... [mehr]