Nach Hermann Thiersch lässt sich soziale Beratung als ein Prozess definieren, in dem Menschen in schwierigen Lebenslagen durch professionelle Unterstützung dazu befähigt werden, ihre Pr... [mehr]
Die Lebenswelttheorie von Hans Thiersch ist ein bedeutendes Konzept in der Sozialen Arbeit, das besonders in der stationären Kinder- und Jugendhilfe Anwendung findet. Diese Theorie betont die Bedeutung der individuellen Lebenswelt der Klienten und fordert, dass soziale Arbeit sich an den realen Lebensbedingungen und Erfahrungen der Menschen orientiert. Ein Fallbeispiel könnte wie folgt aussehen: Ein 14-jähriger Junge, nennen wir ihn Max, lebt in einer stationären Jugendhilfeeinrichtung. Max hat eine schwierige Familiengeschichte, geprägt von Vernachlässigung und Gewalt. In der Schule hat er Schwierigkeiten, und er zeigt Verhaltensauffälligkeiten wie Aggressivität und Rückzug. Anwendung der Lebenswelttheorie: 1. **Verstehen der Lebenswelt**: Die Betreuer in der Einrichtung nehmen sich Zeit, um Max' Lebenswelt zu verstehen. Sie sprechen mit ihm über seine Erfahrungen, seine Sichtweisen und seine Bedürfnisse. Sie versuchen, seine Perspektive nachzuvollziehen und seine Lebensgeschichte zu respektieren. 2. **Alltagsorientierung**: Die Betreuung orientiert sich an Max' Alltag. Das bedeutet, dass die Unterstützung nicht nur auf formale Bildungs- und Therapieangebote beschränkt ist, sondern auch auf alltägliche Aktivitäten wie gemeinsames Kochen, Freizeitgestaltung und Gespräche über alltägliche Sorgen und Freuden. 3. **Partizipation**: Max wird aktiv in Entscheidungen einbezogen, die sein Leben in der Einrichtung betreffen. Er darf mitbestimmen, wie sein Zimmer gestaltet wird, welche Freizeitaktivitäten angeboten werden und wie der Tagesablauf aussieht. 4. **Ressourcenorientierung**: Die Betreuer konzentrieren sich auf Max' Stärken und Fähigkeiten. Sie fördern seine Interessen, zum Beispiel im Sport oder in der Musik, und unterstützen ihn dabei, positive Erfahrungen zu machen und Selbstvertrauen zu entwickeln. 5. **Netzwerkorientierung**: Die Einrichtung arbeitet eng mit anderen Akteuren zusammen, die für Max wichtig sind, wie Schule, Therapeuten und eventuell noch vorhandene Familienmitglieder. Ziel ist es, ein unterstützendes Netzwerk aufzubauen, das Max Stabilität und Sicherheit bietet. Durch die Anwendung der Lebenswelttheorie nach Thiersch wird versucht, Max in seiner individuellen Lebenssituation abzuholen und ihm eine ganzheitliche Unterstützung zu bieten, die seine Lebensqualität verbessert und ihm Perspektiven für die Zukunft eröffnet.
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