29 Fragen zu Schifffahrt

Die Takelage und das Segel sind zwei verschiedene Bestandteile eines Segelschiffs: **Takelage** bezeichnet alle festen und laufenden Teile, die zum Tragen und Bedienen der Segel dienen. Dazu gehören Masten, Spieren (wie Baum und Gaffel), Wanten, Stage, Schoten, Fallen und andere Leinen sowie Beschläge. Die Takelage ist also das „Gerüst“ und die „Bedienungsmechanik“ für die Segel. **Segel** sind die Tücher (meist aus Stoff oder modernen Kunstfasern), die den Wind einfangen und das Schiff antreiben. **Zusammengefasst:** - **Takelage:** Alles, was das Segel hält und bewegt (Masten, Leinen, Beschläge usw.). - **Segel:** Das eigentliche Tuch, das den Wind nutzt. Weitere Infos findest du z.B. hier: - [Takelage – Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Takelage) - [Segel – Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Segel)

Der Begriff „Glasen“ stammt aus der Seefahrt und bezeichnet das Schlagen einer Schiffsglocke zur Anzeige der Zeit an Bord. Die Zeiteinteilung erfolgt in sogenannten „Wachen“, die jeweils vier Stunden dauern. Innerhalb einer Wache wird alle halbe Stunde ein Glas geschlagen, wobei ein „Glas“ eine halbe Stunde bedeutet. Die Zählweise ist wie folgt: - Nach einer halben Stunde: 1 Glas - Nach einer Stunde: 2 Glasen - Nach 1,5 Stunden: 3 Glasen - Nach 2 Stunden: 4 Glasen - Nach 2,5 Stunden: 5 Glasen - Nach 3 Stunden: 6 Glasen - Nach 3,5 Stunden: 7 Glasen - Nach 4 Stunden (Ende der Wache): 8 Glasen Danach beginnt die Zählung wieder von vorn. Das Glasen diente dazu, die Zeit an Bord zu strukturieren und die Wachwechsel zu organisieren. Weitere Informationen findest du z.B. hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Glasen

Ob ein Ponton ein IHM-Zertifikat (Inventory of Hazardous Materials) benötigt, hängt davon ab, wie und wofür der Ponton genutzt wird. Das IHM-Zertifikat ist Teil der EU-Verordnung Nr. 1257/2013 über das Recycling von Schiffen sowie des internationalen Hongkong-Übereinkommens. Es ist für Schiffe erforderlich, die: - eine Bruttoraumzahl (BRZ) von mehr als 500 haben, - unter EU-Flagge fahren oder EU-Häfen anlaufen, - und für den Transport von Gütern oder Personen oder für andere gewerbliche Zwecke genutzt werden. Ein Ponton benötigt ein IHM-Zertifikat, wenn er als Schiff im Sinne der Verordnung gilt, also: - eine BRZ > 500 hat, - gewerblich genutzt wird, - und EU-Häfen anläuft oder unter EU-Flagge fährt. Wird der Ponton beispielsweise als Arbeitsplattform, Schubleichter oder schwimmende Brücke genutzt und erfüllt die oben genannten Kriterien, ist ein IHM-Zertifikat erforderlich. Wird der Ponton hingegen ausschließlich privat genutzt, ist kleiner als 500 BRZ oder läuft keine EU-Häfen an, ist in der Regel kein IHM-Zertifikat notwendig. Weitere Informationen findest du z.B. bei der [Europäischen Kommission](https://transport.ec.europa.eu/transport-modes/maritime/eu-ship-recycling-regulation_de) oder bei der [BG Verkehr](https://www.deutsche-flagge.de/de/schiffsrecycling/ihm). Fazit: Ob ein Ponton ein IHM-Zertifikat braucht, hängt von Größe, Nutzung und Fahrtgebiet ab.

Eine Jack-up Barge (auch Hubinsel genannt) wird in der Regel auf dem Wasserweg zu ihrem Offshore-Standort verbracht. Der Ablauf sieht typischerweise so aus: 1. **Transport im schwimmenden Zustand:** Die Jack-up Barge ist mit eingefahrenen Beinen schwimmfähig. Sie wird entweder aus eigener Kraft (wenn sie über einen Antrieb verfügt) oder – häufiger – mithilfe von Schleppern (Tugboats) zum Einsatzort geschleppt. 2. **Positionierung am Einsatzort:** Am Zielort angekommen, wird die Barge mithilfe von GPS, Ankern und Schleppern exakt positioniert. 3. **Absenken der Beine:** Sobald die genaue Position erreicht ist, werden die Beine der Jack-up Barge hydraulisch oder elektrisch auf den Meeresboden abgesenkt. 4. **Anheben der Plattform:** Die Plattform wird dann über die Beine aus dem Wasser gehoben, bis sie stabil über der Wasseroberfläche steht und sicher auf dem Meeresboden ruht. Dieser Ablauf ermöglicht es, die Jack-up Barge sicher und effizient an Offshore-Standorte zu bringen, beispielsweise für den Bau oder die Wartung von Windkraftanlagen, Öl- und Gasplattformen oder anderen maritimen Projekten. Weitere Informationen findest du z.B. bei [Boskalis](https://boskalis.com/about-us/our-fleet/jack-up-barges.html) oder [Van Oord](https://www.vanoord.com/activities/jack-up-barges/).

Die MS Seeteufel ist ein historischer Elbkahn, der heute als Museumsschiff genutzt wird. Sie wurde 1926 gebaut und diente ursprünglich dem Gütertransport auf der Elbe. Heute liegt die MS Seeteufel im Museumshafen Oevelgönne in Hamburg und kann dort besichtigt werden. Das Schiff ist ein typisches Beispiel für die sogenannten "Ewer" oder "Kähne", die früher auf der Elbe unterwegs waren. Weitere Informationen findest du auf der Seite des [Museumshafens Oevelgönne](https://www.museumshafen-oevelgoenne.de/schiffe/ms-seeteufel/).

Der Seeteufel (wissenschaftlicher Name: Lophius) ist ein Meeresfisch, der vor allem in europäischen Gewässern vorkommt. Er gehört zur Familie der Anglerfische und ist bekannt für sein ungewöhnliches Aussehen: einen großen, abgeflachten Kopf, ein riesiges Maul mit spitzen Zähnen und einen meist schuppenlosen Körper. Der Seeteufel lebt am Meeresboden und nutzt einen „Köder“ (einen Hautfortsatz auf dem Kopf), um Beute anzulocken. In der Küche ist der Seeteufel sehr beliebt, da sein festes, weißes Fleisch kaum Gräten enthält und einen milden Geschmack hat. Besonders das Filet, oft als „Lotte“ oder „Monkfish“ bezeichnet, wird gerne für edle Fischgerichte verwendet. Weitere Informationen findest du z.B. bei [Wikipedia – Seeteufel](https://de.wikipedia.org/wiki/Seeteufel).

Ja, das stimmt. Venezianische Gondeln sind tatsächlich asymmetrisch gebaut. Die linke Seite (Backbord) ist etwas länger und flacher als die rechte Seite (Steuerbord). Diese Asymmetrie sorgt dafür, dass die Gondel beim einseitigen Rudern mit dem Riemen auf der rechten Seite nicht im Kreis fährt, sondern geradeaus gleitet. Das ist besonders wichtig, da der Gondoliere in der Regel nur auf einer Seite rudert. Durch die spezielle Form wird die natürliche Tendenz zum Drehen ausgeglichen.

Den Rohbau von Kreuzfahrtschiffen, die auf dem Rhein eingesetzt werden (meist Flusskreuzfahrtschiffe), bauen in der Regel spezialisierte Werften. Zu den bekanntesten Werften, die solche Schiffe bauen, gehören: - **Neptun Werft** in Rostock, Deutschland: [Neptun Werft](https://www.neptunwerft.de/) - **MV Werften** (bis 2022, inzwischen insolvent): [MV Werften](https://www.mv-werften.com/) - **TeamCo Shipyard** in den Niederlanden: [TeamCo Shipyard](https://www.teamcoshipyard.nl/) - **Vahali Shipyards** (Serbien/Niederlande): [Vahali Shipyards](https://www.vahali.com/) Diese Werften fertigen den Rohbau (Rumpf, Aufbauten, grundlegende Technik) der Flusskreuzfahrtschiffe. Der Innenausbau und die Endausrüstung erfolgen oft ebenfalls dort oder in spezialisierten Ausrüstungswerften. Die Wahl der Werft hängt vom Auftraggeber und den spezifischen Anforderungen des Schiffes ab.

Ein Fischerboot und ein Kriegsboot unterscheiden sich grundlegend in Zweck, Bauweise und Ausstattung: **Fischerboot:** - Zweck: Wird zum Fang von Fischen und anderen Meerestieren genutzt. - Bauweise: Meist kleiner, auf Stauraum für Fang und Ausrüstung ausgelegt. - Ausstattung: Netze, Kühlräume, Fanggeräte, Navigationshilfen. - Bewaffnung: In der Regel unbewaffnet. **Kriegsboot (Kriegsschiff):** - Zweck: Militärische Aufgaben wie Verteidigung, Angriff, Überwachung oder Transport. - Bauweise: Robuster, oft größer, auf Geschwindigkeit, Schutz und Bewaffnung ausgelegt. - Ausstattung: Waffen (Kanonen, Raketen, Torpedos), Radar, Kommunikationssysteme, oft Panzerung. - Besatzung: Militärisch ausgebildet. Zusammengefasst: Ein Fischerboot dient dem Fischfang, ein Kriegsboot militärischen Zwecken.

In der Seemannssprache spricht man tatsächlich von „schwachem Wellengang“ oder „starkem Wellengang“. Die Begriffe „Wellengang“ oder „Seegang“ werden verwendet, um die Höhe und Stärke der Wellen zu beschreiben. Typische Ausdrücke sind zum Beispiel: - ruhiger Seegang / ruhiger Wellengang - mäßiger Seegang / mäßiger Wellengang - starker Seegang / starker Wellengang - schwerer Seegang / schwerer Wellengang Zusätzlich gibt es die offizielle Skala für den Seegang, die sogenannte Douglas-See- oder Wellenskala, die von „glatt“ (kaum Wellen) bis „außerordentlich schwerer Seegang“ reicht. Die Formulierungen „schwacher Wellengang“ und „starker Wellengang“ sind also korrekt und werden auch in der Seemannssprache verwendet.

Im Bereich der EGS (Electronic Governance Systems) bzw.iffsmanagement-Software gibt es einige Anbieter, die von Reedereien besonders häufig nachgefragt werden. Zu den international führenden und am weitesten verbreiteten EGS-Softwareanbietern für Reedereien zählen: 1. **DNV (ehemals DNV GL) – Navigator Port** [DNV Navigator Port](https://www.dnv.com/services/navigator-port-1672) ist eine der meistgenutzten Lösungen für Compliance, Dokumentenmanagement und Reporting an Bord. 2. **ABS Nautical Systems** [ABS Nautical Systems](https://www.abs-group.com/ABS-Nautical-Systems/) bietet umfassende Flottenmanagement-Software, die von vielen großen Reedereien eingesetzt wird. 3. **SpecTec (AMOS)** [SpecTec AMOS](https://www.spectec.net/) ist eine der bekanntesten Lösungen für Wartung, Einkauf und Crewing im maritimen Bereich. 4. **Helm Operations** [Helm CONNECT](https://www.helmoperations.com/) ist besonders im Bereich Crew- und Flottenmanagement beliebt. 5. **MESPAS** [MESPAS](https://www.mespas.com/) bietet modulare Softwarelösungen für technische Flottenverwaltung und ist bei vielen Reedereien im Einsatz. 6. **BASSnet** [BASSnet](https://www.bassnet.no/) ist eine integrierte Schiffsmanagement-Software, die weltweit von Reedereien genutzt wird. 7. **SERTICA (Logimatic)** [SERTICA](https://www.sertica.com/) ist besonders in Europa weit verbreitet und deckt viele Bereiche des Schiffsmanagements ab. Die Auswahl hängt oft von der Größe der Reederei, den spezifischen Anforderungen (z.B. Flottengröße, Compliance, Integration mit anderen Systemen) und regionalen Präferenzen ab. Die genannten Anbieter zählen jedoch zu den am häufigsten nachgefragten im internationalen Vergleich.

Die Titanic hatte mehrere Schwesterschiffe, die alle zur Olympic-Klasse der White Star Line gehörten. Die bekanntesten sind: 1. **RMS Olympic** - Das erste Schiff der Klasse, das 1911 in Dienst gestellt wurde und bis 1935 fuhr. 2. **RMS Britannic** - Das dritte Schiff der Klasse, das ursprünglich als Britannic II geplant war, aber nach dem Untergang der Titanic umbenannt wurde. Es sank 1916 während des Ersten Weltkriegs. Diese Schiffe wurden ähnlich konstruiert und hatten viele gemeinsame Designmerkmale.

Die Beplankung eines Holzschiffs bezieht sich auf die äußere Schicht, die das Schiff vor Wasser und anderen Umwelteinflüssen schützt. Diese Beplankung besteht in der Regel aus Holzplanken, die in einem bestimmten Muster verlegt werden, um die Struktur und Stabilität des Schiffs zu gewährleisten. Es gibt verschiedene Techniken zur Beplankung, darunter: 1. **Klinkerbauweise**: Hierbei werden die Planken überlappend verlegt, was eine gute Flexibilität und Widerstandsfähigkeit gegen Wasser bietet. 2. **Plank-on-frame**: Bei dieser Methode werden die Planken auf ein Gerüst aus Holzrahmen genagelt oder geschraubt, was eine stabile Struktur ergibt. 3. **Verklebte Beplankung**: In modernen Anwendungen kann auch eine verklebte Beplankung verwendet werden, die zusätzliche Dichtheit und Festigkeit bietet. Die Wahl des Holzes ist entscheidend, da es witterungsbeständig und langlebig sein sollte. Häufig verwendete Holzarten sind Teak, Mahagoni oder Eiche. Die Beplankung muss regelmäßig gewartet werden, um Schäden durch Feuchtigkeit, Schimmel oder Insektenbefall zu vermeiden.

Der Schiffsrumpf ist der untere Teil eines Schiffes, der das Wasser verdrängt und das Schiff stabil hält. Er besteht meist aus robusten Materialien wie Stahl oder Aluminium und ist entscheidend für die Seetüchtigkeit. Der Rumpf schützt die inneren Teile des Schiffs und sorgt dafür, dass es schwimmt.

Das Schiff mit der meisten Kraft und PS ist in der Regel ein Schlepper oder ein spezielles Forschungsschiff. Ein Beispiel für ein sehr kraftvolles Schiff ist der Schlepper "Boknis Eck", der über 30.000 PS (22.000 kW) verfügt. Ein weiteres Beispiel ist das Forschungsschiff "Duke", das ebenfalls eine hohe Leistung hat. Diese Schiffe sind darauf ausgelegt, schwere Lasten zu ziehen oder extreme Bedingungen zu bewältigen. Die genaue Antwort kann jedoch variieren, da ständig neue Schiffe gebaut werden und bestehende Schiffe modifiziert werden können.