Wie erfolgt die Risikobewertung bei einer FMEA?

Antwort

Die Risiko Bewertung bei einer FMEA (Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse) erfolgt in mehreren Schritten: 1. **Identifikation der Fehler**: Zunächst werden potenzielle Fehler oder Fehlermöglichkeiten in einem Prozess oder Produkt identifiziert. 2. **Bewertung der Fehler**: Jeder identifizierte Fehler wird hinsichtlich dreier Kriterien bewertet: - **Schwere (Severity, S)**: Wie schwerwiegend sind die Auswirkungen des Fehlers auf den Endbenutzer oder das System? - **Auftretenswahrscheinlichkeit (Occurrence, O)**: Wie wahrscheinlich ist es, dass der Fehler auftritt? - **Entdeckungswahrscheinlichkeit (Detection, D)**: Wie wahrscheinlich ist es, dass der Fehler vor dem Eintreten erkannt wird? 3. **Berechnung des Risikoprioritätszahl (RPZ)**: Die RPZ wird berechnet, indem die Werte für Schwere, Auftretenswahrscheinlichkeit und Entdeckungswahrscheinlichkeit multipliziert werden: \[ \text{RPZ} = S \times O \times D \] Die RPZ hilft dabei, die Risiken zu priorisieren. 4. **Priorisierung der Risiken**: Anhand der RPZ werden die Risiken priorisiert. Höhere RPZ-Werte deuten auf ein höheres Risiko hin, das zuerst adressiert werden sollte. 5. **Maßnahmen zur Risikominderung**: Für die identifizierten und priorisierten Risiken werden Maßnahmen zur Risikominderung entwickelt und implementiert. 6. **Überprüfung und Nachverfolgung**: Nach der Implementierung der Maßnahmen wird die Wirksamkeit überprüft, und die FMEA sollte regelmäßig aktualisiert werden, um neue Risiken zu berücksichtigen. Durch diesen strukturierten Ansatz ermöglicht die FMEA eine systematische Identifikation und Bewertung von Risiken, um die Qualität und Sicherheit von Produkten und Prozessen zu verbessern.

Kategorie: Qualität Tags: Risiko Bewertung FMEA
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