210 Fragen zu Qualitätsmanagement

Der Abschnitt 8.5 der ISO 9001:2015 beschäftigt sich mit der „Produktion und Dienstleistungserbringung“. Hier sind die wichtigsten Punkte, die beachtet werden müssen: **1. Steuerung der Produktion und Dienstleistungserbringung (8.5.1):** - Die Organisation muss die Produktion und Dienstleistungserbringung unter kontrollierten Bedingungen durchführen. - Dazu gehören: Verfügbarkeit von Informationen, Arbeitsanweisungen, geeignete Ausrüstung, Überwachungs- und Messmittel, Überwachung und Messung der Prozesse, Freigaben und Freigabekriterien. **2. Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit (8.5.2):** - Produkte müssen während der Produktion gekennzeichnet werden, um ihren Status zu erkennen. - Wenn Rückverfolgbarkeit gefordert ist, muss diese sichergestellt und dokumentiert werden. **3. Eigentum der Kunden oder externen Anbieter (8.5.3):** - Das Eigentum von Kunden oder externen Anbietern (z.B. Materialien, Werkzeuge, Daten) muss identifiziert, geschützt und gepflegt werden. - Bei Verlust, Beschädigung oder Unbrauchbarkeit muss der Kunde informiert werden. **4. Erhaltung (8.5.4):** - Die Organisation muss die Konformität der Produkte während der internen Verarbeitung und Lieferung erhalten (z.B. durch Handhabung, Verpackung, Lagerung, Schutz). **5. Tätigkeiten nach der Lieferung (8.5.5):** - Anforderungen an Tätigkeiten nach der Lieferung (z.B. Wartung, Garantie, Entsorgung) müssen festgelegt und umgesetzt werden. **6. Steuerung von Änderungen (8.5.6):** - Änderungen an der Produktion oder Dienstleistungserbringung müssen geplant, gesteuert und dokumentiert werden. - Auswirkungen der Änderungen müssen bewertet und genehmigt werden. **Zusammengefasst:** Alle diese Punkte dienen dazu, sicherzustellen, dass Produkte und Dienstleistungen unter kontrollierten Bedingungen erstellt werden und die Anforderungen der Kunden sowie gesetzliche und behördliche Vorgaben erfüllt werden. Weitere Informationen findest du direkt bei der [ISO](https://www.iso.org/standard/62085.html) oder bei [DIN](https://www.din.de/de/mitwirken/normenausschuesse/nqs/zahlen-und-fakten/iso-9001-2015-226692).

Im Rahmen der ISO 9001:2015 sind beim Entwicklungsprozess (Kapitel 8.3 „Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen“) folgende wichtige Faktoren zu beachten: 1. **Planung der Entwicklung** - Festlegen der Entwicklungsphasen und Verantwortlichkeiten. - Bestimmen der erforderlichen Ressourcen. - Definition von Schnittstellen zu anderen Prozessen. 2. **Eingaben für die Entwicklung** - Klare und vollständige Anforderungen an das Produkt oder die Dienstleistung. - Berücksichtigung gesetzlicher und behördlicher Vorgaben. - Berücksichtigung früherer ähnlicher Entwicklungen und Erfahrungen. 3. **Steuerung der Entwicklung** - Durchführung von Überprüfungen, Verifizierungen und Validierungen in den einzelnen Entwicklungsphasen. - Sicherstellung, dass die Entwicklungsergebnisse die Eingaben erfüllen. 4. **Ergebnisse der Entwicklung** - Dokumentation der Entwicklungsergebnisse in einer Form, die eine spätere Überprüfung ermöglicht. - Sicherstellung, dass die Ergebnisse für die nachfolgenden Prozesse geeignet sind. 5. **Änderungen im Entwicklungsprozess** - Systematische Bewertung, Kontrolle und Dokumentation von Änderungen während und nach der Entwicklung. - Bewertung der Auswirkungen von Änderungen auf bestehende Produkte, Dienstleistungen und Prozesse. 6. **Beteiligung relevanter Parteien** - Einbindung von Kunden, Anwendern und anderen relevanten Interessengruppen, um deren Anforderungen und Erwartungen zu berücksichtigen. 7. **Risikomanagement** - Identifikation und Bewertung von Risiken und Chancen im Entwicklungsprozess. - Festlegung und Umsetzung von Maßnahmen zur Risikominimierung. Diese Faktoren helfen, die Qualität und Konformität der entwickelten Produkte und Dienstleistungen sicherzustellen und sind zentrale Anforderungen der ISO 9001:2015 im Entwicklungsprozess. Weitere Informationen findest du direkt bei der [ISO](https://www.iso.org/standard/62085.html).

QMS steht in der Apotheke für „Qualitätsmanagementsystem“. Ein QMS ist ein systematisches Verfahren, mit dem Apotheken die Qualität ihrer Dienstleistungen und Abläufe sicherstellen, dokumentieren und kontinuierlich verbessern. Ziel ist es, die Patientensicherheit zu erhöhen, gesetzliche Vorgaben einzuhalten und die Arbeitsprozesse effizient und nachvollziehbar zu gestalten. In sind öffentliche Apotheken laut Apothekenbetriebsordnung (§ 2a ApBetrO) verpflichtet, ein QMS einzuführen und zu betreiben. Das QMS umfasst unter anderem: - **Dokumentation von Arbeitsabläufen** (z. B. Rezepturherstellung, Beratung) - **Regelmäßige Schulungen** des Personals - **Interne Audits** und Überprüfungen - **Maßnahmen zur Fehlervermeidung** und -behebung - **Kontinuierliche Verbesserung** der Prozesse Ein bekanntes Beispiel für ein QMS in Apotheken ist das „QMS nach DIN EN ISO 9001“. Weitere Informationen findest du z. B. bei der [ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände](https://www.abda.de/themen/apotheke/qms/).

Die **DIN EN ISO 9001:2015** ist eine international anerkannte Norm für Qualitätsmanagementsysteme. Sie legt Anforderungen fest, die Unternehmen und Organisationen erfüllen müssen, um sicherzustellen, dass ihre Produkte und Dienstleistungen konstant die Kundenerwartungen sowie gesetzliche und behördliche Anforderungen erfüllen. Die Norm fördert zudem einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess. **Bedeutung der Bezeichnung:** - **DIN**: Deutsches Institut für Normung (deutsche Fassung) - **EN**: Europäische Norm (europäische Übernahme) - **ISO**: International Organization for Standardization (internationale Norm) - **9001**: Nummer der Norm innerhalb der ISO 9000er-Reihe (Qualitätsmanagement) - **2015**: Jahr der aktuellen Ausgabe (veröffentlicht im September 2015) **Kerninhalte der ISO 9001:2015:** - Kundenorientierung - Führung und Engagement der obersten Leitung - Prozessorientierter Ansatz - Risikobasierter Ansatz - Einbindung der Mitarbeiter - Kontinuierliche Verbesserung Die Zertifizierung nach ISO 9001:2015 ist für Unternehmen freiwillig, wird aber in vielen Branchen als Nachweis für ein funktionierendes Qualitätsmanagementsystem gefordert oder erwartet. Weitere Informationen findest du direkt bei der [ISO](https://www.iso.org/iso-9001-quality-management.html) oder beim [DIN](https://www.din.de/de/mitwirken/normenausschuesse/nqs/iso-9001-2015-237876).

Die ISO 9001 ist eine international anerkannte Norm für Qualitätsmanagementsysteme (QMS). Sie legt Anforderungen fest, die Unternehmen und Organisationen erfüllen müssen, um sicherzustellen, dass ihre Produkte und Dienstleistungen die Erwartungen der Kunden sowie gesetzliche und behördliche Anforderungen erfüllen. Hier einige zentrale Details: **1. Ziel der ISO 9001:** Die Norm soll Unternehmen helfen, ihre Prozesse zu optimieren, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen und kontinuierliche Verbesserungen zu fördern. **2. Aufbau:** Die aktuelle Version ist die ISO 9001:2015. Sie basiert auf der sogenannten High Level Structure (HLS), die eine einheitliche Struktur für Managementsystemnormen bietet. **3. Wichtige Grundsätze:** - Kundenorientierung - Führung - Einbeziehung von Personen - Prozessorientierter Ansatz - Verbesserung - Faktengestützte Entscheidungsfindung - Beziehungsmanagement **4. Hauptanforderungen:** - Kontext der Organisation: Verstehen der internen und externen Themen, die das QMS beeinflussen. - Führung: Engagement der obersten Leitung, Festlegung von Qualitätspolitik und -zielen. - Planung: Maßnahmen zum Umgang mit Risiken und Chancen, Qualitätsziele und deren Planung. - Unterstützung: Ressourcen, Kompetenzen, Bewusstsein, Kommunikation und dokumentierte Information. - Betrieb: Planung und Steuerung der betrieblichen Prozesse, Anforderungen an Produkte und Dienstleistungen. - Bewertung der Leistung: Überwachung, Messung, Analyse und Bewertung, interne Audits, Managementbewertung. - Verbesserung: Umgang mit Nichtkonformitäten, kontinuierliche Verbesserung des QMS. **5. Zertifizierung:** Unternehmen können sich von unabhängigen Zertifizierungsstellen nach ISO 9001 zertifizieren lassen. Die Zertifizierung ist freiwillig, aber oft ein Wettbewerbsvorteil. **6. Branchenunabhängigkeit:** Die ISO 9001 ist für Unternehmen jeder Größe und Branche geeignet. Weitere Informationen findest du direkt bei der [International Organization for Standardization (ISO)](https://www.iso.org/iso-9001-quality-management.html).

Maßnahmen zur Professionalisierung und Qualitätsverbesserung in einer Kita sind zum Beispiel: - Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen für das pädagogische Personal - Entwicklung und Umsetzung eines pädagogischen Konzepts - Einführung von Qualitätsmanagement-Systemen (z.B. regelmäßige Evaluationen) - Team- und Fallbesprechungen zur Reflexion der pädagogischen Arbeit - Einbindung der Eltern durch Elternabende und Feedbackgespräche - Verbesserung der räumlichen und materiellen Ausstattung - Förderung der Partizipation von Kindern - Kooperation mit externen Fachstellen und Institutionen - Dokumentation und Beobachtung der kindlichen Entwicklung - Sicherstellung eines angemessenen Fachkraft-Kind-Schlüssels

Die DIN EN ISO 13485 unterscheidet verschiedene Dokumententypen, die im Rahmen eines Qualitätsmanagementsystems für Medizinprodukte erforderlich sind. Die wichtigsten Dokumententypen sind: 1. **Qualitätspolitik und Qualitätsziele** Grundlegende Leitlinien und Zielsetzungen des Unternehmens in Bezug auf Qualität. 2. **Qualitätsmanagementhandbuch** Übergeordnetes Dokument, das den Aufbau und die Struktur des Qualitätsmanagementsystems beschreibt. 3. **Verfahrensanweisungen (SOPs)** Detaillierte Beschreibungen von Abläufen und Prozessen, z.B. für Entwicklung, Produktion, CAPA, Lenkung fehlerhafter Produkte. 4. **Arbeitsanweisungen** Konkrete Anweisungen für einzelne Arbeitsschritte oder Tätigkeiten. 5. **Formulare und Aufzeichnungen (Records)** Dokumente zum Nachweis der Durchführung und Einhaltung von Prozessen, z.B. Prüfprotokolle, Schulungsnachweise, Auditberichte. 6. **Spezifikationen und technische Dokumentationen** Produktbezogene Unterlagen wie Lasten-/Pflichtenhefte, Zeichnungen, Stücklisten, Prüfpläne. 7. **Lenkungsdokumente** Dokumente zur Steuerung und Überwachung von Änderungen, z.B. Änderungsanträge, Freigabedokumente. **Wichtige Hinweise:** - Die Norm fordert die Lenkung aller Dokumente und Aufzeichnungen (Dokumentenlenkung). - Die konkrete Ausgestaltung und Benennung kann je nach Unternehmen variieren, aber die genannten Typen sind branchenüblich und normkonform. Weitere Informationen findest du direkt in der [DIN EN ISO 13485](https://www.beuth.de/de/norm/din-en-iso-13485/232078003) oder auf den Seiten von [ISO](https://www.iso.org/standard/59752.html).

Roxtra und Orgavision sind beides Softwarelösungen, die Unternehmen bei der Organisation, Verwaltung und Dokumentation von Prozessen, Dokumenten und Qualitätsmanagement unterstützen. Sie werden häufig im Kontext von Qualitätsmanagementsystemen (z. B. nach ISO 9001), Prozessmanagement und Compliance eingesetzt. **Zusammenhang:** - Beide Systeme bieten ähnliche Funktionen wie Dokumentenmanagement, Prozessmodellierung, Workflow-Management und Unterstützung bei Audits. - Sie sind direkte Wettbewerber auf dem Markt für QM- und Organisationsmanagement-Software. - Unternehmen wählen in der Regel entweder Roxtra ([roxtra.com](https://www.roxtra.com/)) oder Orgavision ([orgavision.com](https://www.orgavision.com/)), je nach individuellen Anforderungen, Budget und Präferenzen. **Fazit:** Der Zusammenhang zwischen Roxtra und Orgavision besteht darin, dass sie vergleichbare Softwarelösungen für das Management von Prozessen und Dokumenten in Organisationen sind und sich in ihren Funktionen und Zielgruppen ähneln. Ein direkter technischer oder organisatorischer Zusammenhang (z. B. gemeinsame Entwicklung oder Integration) besteht nicht.

Ein TV-Inspekteur-Zertifikat (z. B. im Bereich Rohr- oder Kanalinspektion) bescheinigt in der Regel Fachkenntnisse in der technischen Überprüfung und Dokumentation von Leitungen und Kanälen. Für eine Bewerbung im Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9001 ist dieses Zertifikat allein jedoch meist nicht ausreichend. Die DIN EN ISO 9001 legt Anforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem (QMS) fest und verlangt Kompetenzen in Bereichen wie Prozessmanagement, Dokumentation, Auditierung und kontinuierlicher Verbesserung. Arbeitgeber erwarten für Positionen im Qualitätsmanagement oft zusätzliche Qualifikationen, wie z. B.: - Kenntnisse der ISO 9001-Norm und deren Umsetzung - Erfahrung im Aufbau, der Pflege oder Auditierung von QMS - Weiterbildungen oder Zertifikate im Qualitätsmanagement (z. B. Qualitätsbeauftragter, Qualitätsmanager, Auditor) Dein TV-Inspekteur-Zertifikat kann aber ein Pluspunkt sein, wenn du dich auf eine Stelle im Qualitätsmanagement in einem Unternehmen bewirbst, das im Bereich Rohrleitungsbau, Abwassertechnik oder ähnlichen Branchen tätig ist. Es zeigt technisches Verständnis und Erfahrung in der Einhaltung von Standards und Dokumentationspflichten. Fazit: Das TV-Inspekteur-Zertifikat allein qualifiziert dich nicht direkt für das Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9001, kann aber als ergänzende Qualifikation hilfreich sein – insbesondere, wenn du branchenspezifische Erfahrung mitbringst. Zusätzliche Qualifikationen im Qualitätsmanagement sind jedoch in der Regel erforderlich.

Die Tätigkeit als TV-Inspekteur in der Kanalsanierung ist grundsätzlich mit einer Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 vereinbar. Die DIN EN ISO 9001 ist eine internationale Norm für Qualitätsmanagementsysteme und stellt Anforderungen an Unternehmen, um die Qualität ihrer Dienstleistungen und Prozesse sicherzustellen und kontinuierlich zu verbessern. Für Unternehmen in der Kanalsanierung bedeutet das: - Die Prozesse rund um die TV-Inspektion (z. B. Planung, Durchführung, Dokumentation, Auswertung) müssen klar definiert, dokumentiert und regelmäßig überprüft werden. - Es müssen Maßnahmen zur Qualitätssicherung und -verbesserung implementiert sein. - Die Qualifikation und Schulung der Mitarbeiter (z. B. TV-Inspekteure) muss nachweisbar sein. - Die Kundenzufriedenheit und die Einhaltung gesetzlicher sowie technischer Anforderungen (z. B. DWA-M 149, DIN EN 13508-2) müssen sichergestellt werden. Die ISO 9001 gibt also einen Rahmen für das Qualitätsmanagement vor, unabhängig von der konkreten Dienstleistung. Die Tätigkeit als TV-Inspekteur ist damit nicht nur vereinbar, sondern kann durch ein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem sogar aufgewertet werden. Weitere Informationen zur Norm findest du hier: [DIN EN ISO 9001 – Qualitätsmanagementsysteme](https://www.iso.org/iso-9001-quality-management.html)

Ein Audit im Kontext von WCM (World Class Manufacturing) ist eine systematische Überprüfung und Bewertung der Produktionsprozesse, Methoden und Standards eines Unternehmens. Ziel eines WCM-Audits ist es, den aktuellen Stand der Umsetzung der WCM-Prinzipien zu erfassen und Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Im Detail bedeutet das: - **Bewertung der WCM-Säulen:** WCM basiert auf verschiedenen Säulen wie Qualität, Instandhaltung, Sicherheit, Logistik usw. Im Audit wird geprüft, wie gut diese Säulen im Unternehmen umgesetzt sind. - **Punktevergabe:** Es gibt ein standardisiertes Punktesystem, mit dem der Reifegrad der einzelnen Bereiche bewertet wird. - **Identifikation von Schwachstellen:** Das Audit deckt Lücken und Verbesserungspotenziale auf, um gezielte Maßnahmen zur Optimierung einzuleiten. - **Vergleich mit Best Practices:** Die Ergebnisse werden oft mit den besten Unternehmen (Best-in-Class) verglichen. - **Zertifizierung:** Je nach Punktestand kann das Werk Bronze-, Silber- oder Gold-Status im WCM erreichen. Das Audit wird meist von internen oder externen WCM-Experten durchgeführt und ist ein zentrales Element, um die kontinuierliche Verbesserung im Unternehmen sicherzustellen. Weitere Informationen zu WCM findest du z.B. auf [wcmconsulting.com](https://www.wcmconsulting.com/).

In der ISO 9001:2015 gibt es keinen expliziten Abschnitt mit der Überschrift „Unternehmen im Überblick“. Allerdings fordert die Norm im Abschnitt **4 „Kontext der Organisation“** (insbesondere 4.1 und 4.2), dass das Unternehmen seinen Kontext, relevante interessierte Parteien sowie deren Anforderungen bestimmt und versteht. Dies beinhaltet typischerweise eine Beschreibung des Unternehmens, seiner Produkte/Dienstleistungen, Märkte, Strukturen und relevanten internen und externen Themen. **Konkret:** - **4.1 Verstehen der Organisation und ihres Kontextes:** Hier wird verlangt, dass die Organisation interne und externe Themen bestimmt, die für ihren Zweck und ihre strategische Ausrichtung relevant sind. - **4.2 Verstehen der Erfordernisse und Erwartungen interessierter Parteien:** Hier geht es um die Identifikation relevanter Parteien und deren Anforderungen. Ein „Unternehmensüberblick“ wird also im Rahmen der Kontextanalyse (Abschnitt 4) gefordert, ist aber nicht als eigener Punkt oder Dokumenttitel in der Norm genannt. Unternehmen fassen diese Anforderungen oft in einem „Unternehmensprofil“ oder „Überblick“ zusammen, um die Normforderungen zu erfüllen. **Weitere Informationen zur ISO 9001:2015 findest du z.B. hier:** https://www.iso.org/standard/62085.html

Die rechtlichen Rahmenbedingungen der Qualitätsentwicklung hängen stark vom jeweiligen Bereich ab (z. B.wesen, Bildung,). Grundsätzlich gibt es jedoch einige übergeordnete rechtliche Vorgaben und Normen, die für die Qualitätsentwicklung relevant sind: 1. **Gesetze und Verordnungen** In vielen Branchen gibt es spezifische Gesetze, die Qualitätsanforderungen regeln. Beispiele: - **Produktsicherheitsgesetz (ProdSG)** im industriellen Bereich - **Sozialgesetzbuch (SGB)** im Gesundheits- und Sozialwesen - **Schulgesetze** der Bundesländer im Bildungsbereich 2. **Normen und Standards** - **DIN EN ISO 9001**: Internationale Norm für Qualitätsmanagementsysteme, häufig als Grundlage für Qualitätsentwicklung genutzt. - **Branchenspezifische Normen**: z. B. DIN EN 15224 für das Gesundheitswesen. 3. **Haftungsrechtliche Vorgaben** Unternehmen und Organisationen sind verpflichtet, die Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen so zu gestalten, dass keine Gefahren für Dritte entstehen (Produkthaftung, Verkehrssicherungspflichten). 4. **Dokumentationspflichten** Viele Gesetze und Normen verlangen eine nachvollziehbare Dokumentation der Qualitätsentwicklungsmaßnahmen (z. B. QM-Handbuch, Verfahrensanweisungen). 5. **Datenschutz und Vertraulichkeit** Bei der Qualitätsentwicklung, insbesondere bei der Erhebung und Auswertung von Daten, sind die Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zu beachten. 6. **Mitbestimmung und Beteiligung** In bestimmten Bereichen (z. B. im öffentlichen Dienst oder in der Pflege) sind die Mitbestimmungsrechte von Betriebsräten oder Personalvertretungen bei der Einführung von Qualitätsmanagementsystemen zu berücksichtigen. **Fazit:** Die rechtlichen Rahmenbedingungen der Qualitätsentwicklung setzen sich aus allgemeinen Gesetzen, branchenspezifischen Vorschriften, internationalen Normen und weiteren Regelungen zusammen. Sie dienen dazu, die Qualität von Produkten und Dienstleistungen zu sichern und kontinuierlich zu verbessern, wobei die Einhaltung dieser Vorgaben rechtlich verpflichtend ist.

**Interne Evaluation in der Kita** **Definition:** Interne Evaluation bezeichnet einen systematischen, selbstgesteuerten Prozess innerhalb einer Kindertageseinrichtung (Kita), bei dem die pädagogische Arbeit, Strukturen und Abläufe regelmäßig überprüft und weiterentwickelt werden. Ziel ist es, die Qualität der Arbeit zu sichern und zu verbessern. **Vorgehensweise:** 1. **Themenauswahl:** Festlegen, welcher Bereich evaluiert werden soll (z. B. Eingewöhnung, Sprachförderung). 2. **Zielsetzung:** Klare Ziele für die Evaluation formulieren. 3. **Datenerhebung:** Geeignete Methoden wählen (z. B. Beobachtungen, Befragungen, Dokumentenanalyse). 4. **Auswertung:** Ergebnisse systematisch auswerten und interpretieren. 5. **Maßnahmenplanung:** Verbesserungsmaßnahmen ableiten. 6. **Umsetzung:** Maßnahmen im Team umsetzen. 7. **Überprüfung:** Wirkung der Maßnahmen kontrollieren. 8. **Dokumentation:** Ergebnisse und Prozesse dokumentieren. **Ziele:** - Sicherung und Weiterentwicklung der pädagogischen Qualität - Reflexion der eigenen Arbeit - Beteiligung des Teams an Qualitätsprozessen - Erfüllung gesetzlicher und trägerbezogener Anforderungen - Transparenz gegenüber Eltern und Träger **Acht Aufgabenbereiche (nach gängigen Qualitätsrahmen, z. B. KTK-Gütesiegel):** 1. **Pädagogische Arbeit mit Kindern** 2. **Zusammenarbeit mit Familien** 3. **Team und Personalentwicklung** 4. **Leitung und Management** 5. **Organisation und Verwaltung** 6. **Kooperation und Vernetzung** 7. **Ausstattung und Räumlichkeiten** 8. **Evaluation und Qualitätsentwicklung** **Qualitätskriterien in der Kita:** - Kindorientierung und Partizipation - Individuelle Förderung und Inklusion - Bildungs- und Erziehungsziele - Professionelle Beziehungsgestaltung - Zusammenarbeit mit Eltern und Familien - Qualifikation und Fortbildung des Personals - Reflexion und Weiterentwicklung der pädagogischen Arbeit - Transparenz und Dokumentation - Sicherstellung von Schutz und Wohlbefinden der Kinder - Einhaltung gesetzlicher Vorgaben Diese Kriterien und Aufgabenbereiche können je nach Bundesland und Träger leicht variieren, orientieren sich aber an bundesweit anerkannten Qualitätsrahmen wie dem Deutschen Kita-Bewertungssystem (Kibes), dem KTK-Gütesiegel oder dem Nationalen Kriterienkatalog.

Die ISO 9001 ist eine internationale Norm für Qualitätsmanagementsysteme. Die aktuelle Version ist die ISO 9001:2015. Die Normpunkte (Hauptkapitel) sind wie folgt gegliedert: 1. **Anwendungsbereich (Scope)** 2. **Normative Verweisungen (Normative references)** 3. **Begriffe (Terms and definitions)** 4. **Kontext der Organisation (Context of the organization)** - 4.1 Verstehen der Organisation und ihres Kontextes - 4.2 Verstehen der Erfordernisse und Erwartungen interessierter Parteien - 4.3 Festlegen des Anwendungsbereichs des Qualitätsmanagementsystems - 4.4 Qualitätsmanagementsystem und dessen Prozesse 5. **Führung (Leadership)** - 5.1 Führung und Verpflichtung - 5.2 Politik - 5.3 Rollen, Verantwortlichkeiten und Befugnisse in der Organisation 6. **Planung (Planning)** - 6.1 Maßnahmen zum Umgang mit Risiken und Chancen - 6.2 Qualitätsziele und Planung zu deren Erreichung - 6.3 Planung von Änderungen 7. **Unterstützung (Support)** - 7.1 Ressourcen - 7.2 Kompetenz - 7.3 Bewusstsein - 7.4 Kommunikation - 7.5 Dokumentierte Information 8. **Betrieb (Operation)** - 8.1 Betriebliche Planung und Steuerung - 8.2 Anforderungen an Produkte und Dienstleistungen - 8.3 Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen - 8.4 Steuerung von extern bereitgestellten Prozessen, Produkten und Dienstleistungen - 8.5 Produktion und Dienstleistungserbringung - 8.6 Freigabe von Produkten und Dienstleistungen - 8.7 Steuerung von nichtkonformen Prozessen, Produkten und Dienstleistungen 9. **Bewertung der Leistung (Performance evaluation)** - 9.1 Überwachung, Messung, Analyse und Bewertung - 9.2 Internes Audit - 9.3 Managementbewertung 10. **Verbesserung (Improvement)** - 10.1 Allgemeines - 10.2 Nichtkonformität und Korrekturmaßnahmen - 10.3 Fortlaufende Verbesserung Weitere Informationen findest du direkt bei der [ISO](https://www.iso.org/standard/62085.html) oder beim [Beuth Verlag](https://www.beuth.de/de/norm/iso-9001/2334986).