Erläutere, ob und wie die Rolle der SED im Lied und in der Verfassung demokratischen Ansprüchen gerecht wird oder nicht.

Antwort

Das "Lied der Partei" (auch bekannt als "Die Partei hat immer recht") war die Hymne der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) in der DDR. Es wurde 1949 von Louis Fürnberg geschrieben und diente dazu, die Rolle der SED als führende Kraft im Staat zu glorifizieren. **Rolle der SED im Lied:** Das Lied betont die unfehlbare und allwissende Natur der Partei. Es stellt die SED als die einzige Kraft dar, die den richtigen Weg kennt und die Interessen des Volkes vertritt. Die Zeilen "Die Partei, die Partei, die hat immer recht" und "Denn wer kämpft für das Recht, der hat immer recht" verdeutlichen diese Haltung. **Rolle der SED in der Verfassung:** Die Verfassung der DDR von 1968 und ihre Überarbeitung von 1974 verankerten die führende Rolle der SED im Staat. Artikel 1 der Verfassung von 1968 erklärte die DDR zu einem sozialistischen Staat unter der Führung der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei, der SED. **Demokratische Ansprüche:** Die Rolle der SED, wie sie im Lied und in der Verfassung zum Ausdruck kommt, wird demokratischen Ansprüchen nicht gerecht. In einer Demokratie sind Pluralismus, Meinungsfreiheit und die Möglichkeit des Machtwechsels zentrale Elemente. Die SED beanspruchte jedoch eine Monopolstellung und unterdrückte politische Opposition und Meinungsvielfalt. Wahlen in der DDR waren nicht frei und fair, sondern dienten der Bestätigung der SED-Herrschaft. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Darstellung der SED im "Lied der Partei" und ihre verfassungsmäßige Rolle in der DDR nicht den Prinzipien einer demokratischen Gesellschaft entsprechen.

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