Wie funktioniert die Delegierung pflegerischer Handlungen in 24-Stunden-Betreuungen?

Antwort

Die Delegierung pflegerischer Handlungen im Rahmen von 24-Stunden-Betreuungen ist ein sensibles und rechtlich klar geregeltes Thema. Grundsätzlich gilt in Deutschland: **1. Was bedeutet Delegierung?** Delegierung heißt, dass eine ausgebildete Pflegefachkraft bestimmte pflegerische Aufgaben an andere Personen (z. B. Pflegehilfskräfte oder Betreuungspersonen) überträgt. Die Verantwortung für die korrekte Durchführung bleibt jedoch bei der delegierenden Fachkraft. **2. Wer darf was delegieren?** - Pflegefachkräfte (z. B. Gesundheits- und Krankenpfleger:innen, Altenpfleger:innen) dürfen bestimmte Aufgaben an Nicht-Fachkräfte delegieren, sofern diese ausreichend eingewiesen und befähigt sind. - Nicht delegierbar sind sogenannte „Vorbehaltsaufgaben“ (§ 4 PflBG), wie z. B. die Erhebung des Pflegebedarfs, die Planung und Steuerung des Pflegeprozesses sowie bestimmte medizinische Tätigkeiten. **3. 24-Stunden-Betreuung:** - Betreuungskräfte in der 24-Stunden-Betreuung sind meist keine examinierten Pflegekräfte, sondern unterstützen im Alltag (Haushalt, Gesellschaft, Grundpflege). - Sie dürfen nur einfache pflegerische Tätigkeiten übernehmen, wie z. B. Hilfe bei der Körperpflege, beim An- und Auskleiden oder bei der Nahrungsaufnahme. - Medizinische Behandlungspflege (z. B. Medikamentengabe, Injektionen, Verbandswechsel) darf nur von examinierten Pflegekräften durchgeführt oder an entsprechend geschulte Personen delegiert werden. **4. Rechtliche Grundlage:** - Die Delegation muss immer im Einzelfall geprüft werden. - Die Verantwortung für die Delegation und die Kontrolle der Durchführung liegt bei der Pflegefachkraft. - Bei Fehlern haftet die delegierende Pflegekraft, wenn sie die Aufgabe nicht ordnungsgemäß übertragen oder kontrolliert hat. **5. Praktische Umsetzung:** - In der Praxis arbeiten 24-Stunden-Betreuungskräfte oft mit ambulanten Pflegediensten zusammen, die die medizinische Behandlungspflege übernehmen. - Die Betreuungskraft darf keine Aufgaben übernehmen, für die sie nicht qualifiziert oder eingewiesen ist. **Fazit:** In der 24-Stunden-Betreuung dürfen pflegerische Handlungen nur dann delegiert werden, wenn die Betreuungskraft ausreichend eingewiesen und befähigt ist und es sich nicht um Vorbehaltsaufgaben handelt. Medizinische Behandlungspflege bleibt examinierten Pflegekräften vorbehalten. Weitere Informationen findest du z. B. beim [Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK)](https://www.dbfk.de/de/themen/delegation.php) oder beim [Bundesministerium für Gesundheit](https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/pflege/pflege-zu-hause/24-stunden-pflege.html).

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