Auf welcher Art ungedüngter Wiese wächst viel Wiesenkerbel und könnten dort auch Morchella esculenta und Lycoperdon utriforme vorkommen?

Antwort

Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris) wächst bevorzugt auf nährstoffreichen, frischen bis feuchten, oft leicht basischen Böden. Solche Wiesen sind meist sogenannte **Fettwiesen** oder **Glatt-Stielige Wiesen** (Arrhenatherion elatioris), die zwar nicht regelmäßig gedüngt, aber von Natur aus nährstoffreich sind – etwa durch Überschwemmungen, Hangwasser oder Stickstoffeintrag aus der Luft. **Morchella esculenta** (Speisemorchel) bevorzugt hingegen eher lockere, humusreiche, oft kalkhaltige Böden, die frisch bis feucht sind. Sie wächst häufig an lichten Waldrändern, in Auwäldern, auf Flussauen, manchmal auch auf alten Obstwiesen oder in Gärten, seltener auf typischen Fettwiesen. Die Wahrscheinlichkeit, Morchella esculenta auf einer Wiese mit viel Wiesenkerbel zu finden, ist eher gering, aber nicht ausgeschlossen, wenn die Wiese feucht, humos und kalkhaltig ist. **Lycoperdon utriforme** (Wiesen-Stäubling) wächst bevorzugt auf mageren, trockenen bis mäßig frischen Wiesen, Weiden und an Wegrändern – also auf nährstoffärmeren Standorten als der Wiesenkerbel. Auf einer nährstoffreichen Wiese mit viel Wiesenkerbel ist dieser Pilz daher eher selten zu finden. **Fazit:** Eine ungedüngte, aber nährstoffreiche und frische Wiese mit viel Wiesenkerbel ist ein eher ungünstiger Standort für Lycoperdon utriforme, aber mit etwas Glück könnten dort Morchella esculenta vorkommen, wenn die Bodenverhältnisse stimmen. Für beide Pilzarten sind jedoch andere Wiesen- oder Waldrandtypen meist günstiger.

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