Was sind Neurotransmitter und wie wirken Psychopharmaka?

Antwort

Neurotransmitter sind chemische Botenstoffe, die Signale zwischen Nervenzellen (Neuronen) im Gehirn und im gesamten Nervensystem übertragen. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulierung einer Vielzahl von Körperfunktionen, einschließlich Stimmung, Schlaf, Appetit und kognitiven Fähigkeiten. Psychopharmaka sind Medikamente, die auf das zentrale Nervensystem wirken und die Aktivität von Neurotransmittern beeinflussen, um psychische Störungen zu behandeln. Sie können auf verschiedene Weise wirken: 1. **Antidepressiva**: Diese Medikamente erhöhen in der Regel die Verfügbarkeit von Neurotransmittern wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin im Gehirn. Beispiele sind selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) und trizyklische Antidepressiva (TCAs). 2. **Antipsychotika**: Diese Medikamente blockieren oft die Wirkung von Dopamin, einem Neurotransmitter, der mit Psychosen und Schizophrenie in Verbindung gebracht wird. Es gibt typische und atypische Antipsychotika, die auf unterschiedliche Weise wirken. 3. **Anxiolytika**: Diese Medikamente, wie Benzodiazepine, wirken beruhigend und angstlösend, indem sie die Wirkung des Neurotransmitters Gamma-Aminobuttersäure (GABA) verstärken. 4. **Stimmungsstabilisatoren**: Diese Medikamente, wie Lithium und einige Antikonvulsiva, werden zur Behandlung von bipolaren Störungen eingesetzt und wirken, indem sie die Neurotransmitter-Balance im Gehirn regulieren. 5. **Stimulanzien**: Diese Medikamente, wie Methylphenidat und Amphetamine, erhöhen die Verfügbarkeit von Neurotransmittern wie Dopamin und Noradrenalin und werden häufig zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) eingesetzt. Durch die Modulation der Neurotransmitteraktivität können Psychopharmaka helfen, die Symptome verschiedener psychischer Erkrankungen zu lindern und das Gleichgewicht im Gehirn wiederherzustellen.

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