Erhöhen muskelentspannende Mittel das Aspirationsrisiko?

Question

Erhöhen muskelentspannende Mittel das Aspirationsrisiko?

Antwort

Verwandte Fragen

Kann man den Abführvorhang mit Plevu trotz Essen und Überschreiten des Dosen-Abstands ohne Risiko fortsetzen?

Welche Muskelrelaxantien gibt es nach Stärke geordnet?

Accepted Answer

Ja, die Aspirationsgefahr kann durch muskelentspannende Mittel (Muskelrelaxantien) erhöht werden. Diese Medikamente führen zu einer Erschlaffung der Skelettmuskulatur, einschließlich der Muskulatur, die für das Schlucken und den Schutz der Atemwege zuständig ist. Dadurch kann der natürliche Schutzmechanismus, der das Eindringen von Speichel, Nahrung oder Mageninhalt in die Luftröhre verhindert, beeinträchtigt werden. Besonders während einer Narkose oder bei Patienten mit eingeschränkten Schutzreflexen steigt so das Risiko, dass Fremdmaterial in die Atemwege gelangt (Aspiration).

Accepted Answer

Bei der Vorbereitung zur Darmreinigung (Abführvorhang) mit Plevu (vermutlich ist das Abführmittel „Plevu“ gemeint, möglicherweise ein Tippfehler für „Plenvu&ldquo... [mehr]

Accepted Answer

Bei der Vorbereitung zur Darmreinigung (Abführvorhang) mit Plevu (vermutlich ist das Abführmittel „Plevu“ gemeint, möglicherweise ein Tippfehler für „Plenvu“) ist es wichtig, die Anweisungen des Arztes und die Packungsbeilage genau zu befolgen. Dazu gehört in der Regel auch, während der Einnahme keine feste Nahrung zu sich zu nehmen und die empfohlenen Zeitabstände zwischen den Dosen einzuhalten. **Wenn während der Darmreinigung gegessen wurde oder die Abstände der Dosen überschritten wurden, kann das folgende Risiken haben:** - Die Darmreinigung ist möglicherweise nicht vollständig, was die Sicht bei einer geplanten Darmspiegelung beeinträchtigen kann. - Es kann zu Übelkeit, Erbrechen oder anderen Nebenwirkungen kommen. - Die Untersuchung muss eventuell wiederholt werden, wenn der Darm nicht ausreichend gereinigt ist. **Was tun?** - Setze die Einnahme nicht einfach fort, ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder dem medizinischen Personal zu halten. - Informiere das Praxisteam oder die Klinik, die die Untersuchung durchführt, über die Abweichungen vom Plan. - In vielen Fällen wird empfohlen, die Vorbereitung zu wiederholen oder die Untersuchung zu verschieben, um ein sicheres und aussagekräftiges Ergebnis zu gewährleisten. **Fazit:** Ohne Rücksprache mit dem Arzt sollte nicht einfach weitergemacht werden. Es besteht das Risiko, dass die Darmreinigung nicht ausreichend ist und die Untersuchung nicht wie geplant durchgeführt werden kann. Weitere Informationen zu Plenvu findest du auf der [offiziellen Website des Herstellers](https://www.plenvu.de/).

Accepted Answer

Muskelrelaxantien lassen sich grundsätzlich in zwei Hauptgruppen einteilen: 1. **Zentrale Muskelrelaxantien** (wirken im zentralen Nervensystem, z. B. bei Muskelverspannungen, Spastik) 2. **P... [mehr]

Accepted Answer

Muskelrelaxantien lassen sich grundsätzlich in zwei Hauptgruppen einteilen: 1. **Zentrale Muskelrelaxantien** (wirken im zentralen Nervensystem, z. B. bei Muskelverspannungen, Spastik) 2. **Periphere Muskelrelaxantien** (wirken an der motorischen Endplatte, v. a. in der Anästhesie) Eine exakte „Stärke-Reihenfolge“ ist schwierig, da die Wirksamkeit je nach Anwendungsgebiet, Dosierung und Patient unterschiedlich ist. Dennoch gibt es eine grobe Einteilung nach Potenz und klinischer Anwendung: --- ### 1. **Periphere Muskelrelaxantien (v. a. in der Anästhesie)** Diese sind sehr potent und werden zur vollständigen Muskelerschlaffung eingesetzt. - **Depolarisierende Muskelrelaxantien:** - **Succinylcholin** (sehr schnell und stark, aber kurz wirksam) - **Nicht-depolarisierende Muskelrelaxantien:** - **Rocuronium** (stark, schnell wirksam) - **Vecuronium** - **Cisatracurium** - **Pancuronium** - **Atracurium** - **Mivacurium** **Stärke (ungefähr):** Succinylcholin ≈ Rocuronium > Vecuronium ≈ Pancuronium > Atracurium ≈ Cisatracurium > Mivacurium --- ### 2. **Zentrale Muskelrelaxantien (bei Muskelverspannungen, Spastik)** Diese sind meist schwächer als die peripheren und werden oral verabreicht. - **Baclofen** (stark bei Spastik) - **Tizanidin** (stark bei Spastik) - **Tolperison** - **Methocarbamol** - **Carisoprodol** - **Tetrazepam** (in Deutschland nicht mehr zugelassen) - **Diazepam** (Benzodiazepin, wirkt auch muskelrelaxierend) - **Orphenadrin** **Stärke (ungefähr, bei Spastik):** Baclofen ≈ Tizanidin > Tolperison ≈ Methocarbamol ≈ Orphenadrin --- **Wichtiger Hinweis:** Die Auswahl und Dosierung eines Muskelrelaxans hängt immer von der Indikation, dem Patienten und möglichen Nebenwirkungen ab. Eine pauschale „Stärke-Reihenfolge“ ist daher nur sehr grob möglich und sollte immer individuell betrachtet werden. Weitere Informationen findest du z. B. auf [Amboss](https://www.amboss.com/de/wissen/Muskelrelaxanzien) oder [Gelbe Liste](https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffgruppen/muskelrelaxanzien).