Was ist die Empfindsamkeit in der Literaturepoche?

Antwort

Die Empfindsamkeit ist eine literarische Strömung des 18. Jahrhunderts, die etwa von den 1740er bis zu den 1780er Jahren andauerte. Sie ist eine Reaktion auf die Aufklärung und betont die Bedeutung von Gefühlen, Empathie und individueller Emotionalität. Die Empfindsamkeit stellt das subjektive Erleben und die inneren Gefühle des Individuums in den Vordergrund und betont die moralische und emotionale Entwicklung des Menschen. Wichtige Merkmale der Empfindsamkeit sind: 1. **Gefühlskult**: Betonung der Gefühle und des Herzens über den Verstand. 2. **Naturverbundenheit**: Die Natur wird als Spiegel der menschlichen Seele und als Quelle der Inspiration und des Trostes gesehen. 3. **Moralische Sensibilität**: Starke Betonung von Tugend, Moral und Mitgefühl. 4. **Freundschaft und Liebe**: Intensive Darstellung von Freundschaft und romantischer Liebe als zentrale Themen. 5. **Subjektivität**: Fokus auf das individuelle Erleben und die persönliche Perspektive. Wichtige Vertreter der Empfindsamkeit in der Literatur sind unter anderem Samuel Richardson, Laurence Sterne, Jean-Jacques Rousseau und in der deutschen Literatur Friedrich Gottlieb Klopstock und Sophie von La Roche.

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