Welche Besonderheiten gibt es bei älteren Menschen mit Diabetes?

Antwort

Bei älteren Menschen mit Diabetes gibt es einige Besonderheiten, die beachtet werden sollten: 1. **Veränderte Symptome**: Die klassischen Symptome eines Diabetes (z. B. starker Durst, häufiges Wasserlassen) sind bei älteren Menschen oft weniger ausgeprägt oder werden anderen Alterserscheinungen zugeschrieben. 2. **Höheres Risiko für Unterzuckerungen (Hypoglykämien)**: Ältere Menschen spüren Unterzuckerungen oft schlechter und reagieren darauf verzögert. Das Risiko steigt durch unregelmäßige Mahlzeiten, veränderte Nierenfunktion oder die Einnahme bestimmter Medikamente. 3. **Komorbiditäten**: Viele ältere Menschen haben zusätzliche Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Demenz, die die Diabetesbehandlung erschweren können. 4. **Polypharmazie**: Die gleichzeitige Einnahme mehrerer Medikamente erhöht das Risiko für Wechselwirkungen und Nebenwirkungen. 5. **Individuelle Therapieziele**: Bei älteren Menschen steht die Lebensqualität im Vordergrund. Die Blutzuckerziele werden oft weniger streng gesetzt, um Unterzuckerungen zu vermeiden. 6. **Ernährung und Bewegung**: Einschränkungen durch Gebrechlichkeit, Appetitlosigkeit oder Kau- und Schluckstörungen können die Ernährung beeinflussen. Auch Bewegung ist oft eingeschränkt. 7. **Kognitive Einschränkungen**: Demenz oder andere kognitive Störungen können die Fähigkeit zur Selbstbehandlung beeinträchtigen. 8. **Soziale Faktoren**: Einsamkeit, eingeschränkte Mobilität oder fehlende Unterstützung können die Diabetesversorgung erschweren. 9. **Regelmäßige Kontrollen**: Die Überwachung von Blutzucker, Blutdruck, Nierenfunktion und anderen Parametern ist besonders wichtig, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Fazit: Die Behandlung von Diabetes im Alter sollte immer individuell angepasst werden, um Über- oder Untertherapie zu vermeiden und die Lebensqualität zu erhalten.

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