Wieso sind ACE-Hemmer nierenschädigend?

Antwort

ACE-Hemmer (Angiotensin-Converting-Enzyme-Hemmer) sind Medikamente, die häufig zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzinsuffizienz eingesetzt werden. Sie wirken, indem sie die Umwandlung von Angiotensin I in das vasokonstriktorische Angiotensin II blockieren, was zu einer Erweiterung der Blutgefäße und einer Senkung des Blutdrucks führt. Obwohl ACE-Hemmer in der Regel gut verträglich sind und sogar einen schützenden Effekt auf die Nieren haben können, gibt es bestimmte Situationen, in denen sie nierenschädigend wirken können: 1. **Akute Niereninsuffizienz**: Bei Patienten mit bereits bestehender Nierenfunktionsstörung oder bei bestimmten Risikofaktoren (z.B. Dehydratation, Herzinsuffizienz, schwere arterielle Hypotonie) kann die Einnahme von ACE-Hemmern zu einer akuten Verschlechterung der Nierenfunktion führen. Dies liegt daran, dass Angiotensin II eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des glomerulären Filtrationsdrucks spielt, insbesondere in Situationen, in denen der Blutfluss zu den Nieren bereits reduziert ist. 2. **Bilateral Nierenarterienstenose**: Bei Patienten mit einer Verengung der Nierenarterien auf beiden Seiten (bilaterale Nierenarterienstenose) kann die Blockade von Angiotensin II durch ACE-Hemmer zu einer signifikanten Reduktion des Blutflusses in die Nieren führen, was zu einer akuten Niereninsuffizienz führen kann. 3. **Hyperkaliämie**: ACE-Hemmer können zu einer Erhöhung des Kaliumspiegels im Blut führen (Hyperkaliämie), was bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion besonders problematisch sein kann. Es ist wichtig, dass Patienten, die ACE-Hemmer einnehmen, regelmäßig ihre Nierenfunktion und Elektrolytwerte überwachen lassen, insbesondere zu Beginn der Therapie oder bei Dosisänderungen.

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