Warum wird gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit als Syndrom konzipiert?

Antwort

Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (GMF) wird als Syndrom konzipiert, weil sie verschiedene Formen von Vorurteilen und Diskriminierungen umfasst, die miteinander verbunden sind und oft gemeinsam auftreten. Diese Formen beinhalten unter anderem Rassismus, Antisemitismus, Homophobie, Sexismus, Islamfeindlichkeit und Abwertung von Obdachlosen oder Behinderten. Die Konzeption als Syndrom basiert auf der Annahme, dass diese verschiedenen Formen der Abwertung und Feindseligkeit nicht isoliert voneinander existieren, sondern Teil eines umfassenderen Musters von Einstellungen und Überzeugungen sind. Menschen, die eine Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit zeigen, neigen oft dazu, auch andere Formen zu unterstützen. Dies deutet darauf hin, dass es zugrunde liegende psychologische und soziale Mechanismen gibt, die diese verschiedenen Vorurteile miteinander verbinden. Die Syndrom-Konzeption hilft Forschern und Praktikern, die Komplexität und die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Formen der Diskriminierung besser zu verstehen und gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Phänomene zu entwickeln.

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