Was bedeutet der Wettlauf um Afrika im Kolonialismus?

Antwort

Der „Wettlauf um Afrika“ (englisch: Scramble for Africa) bezeichnet die Phase im späten 19. Jahrhundert, in der europäische Mächte in kurzer Zeit große Teile Afrikas unter sich aufteilten und kolonisierten. Dieser Prozess fand hauptsächlich zwischen 1880 und 1914 statt. Hintergrund: Europäische Staaten wie Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Belgien, Portugal, Italien und Spanien wollten ihren politischen und wirtschaftlichen Einfluss ausweiten. Sie suchten nach Rohstoffen, neuen Absatzmärkten und strategischen Stützpunkten. Ablauf: - Die Berliner Konferenz (1884/85) war ein zentrales Ereignis. Dort legten die europäischen Mächte Regeln für die Aufteilung Afrikas fest, ohne afrikanische Vertreter einzubeziehen. - In den folgenden Jahrzehnten wurden fast alle Gebiete Afrikas von europäischen Staaten besetzt und als Kolonien verwaltet. Nur wenige Länder wie Äthiopien und Liberia blieben unabhängig. Folgen: - Die willkürliche Grenzziehung führte zu Konflikten, da sie keine Rücksicht auf bestehende ethnische, kulturelle oder politische Strukturen nahm. - Die Kolonialherrschaft brachte Ausbeutung, Unterdrückung und massive soziale Veränderungen für die afrikanische Bevölkerung mit sich. - Die Auswirkungen des Kolonialismus sind bis heute in vielen afrikanischen Ländern spürbar. Weitere Informationen findest du z.B. bei der Bundeszentrale für politische Bildung: https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/187942/berliner-kongo-konferenz/

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