Welche Folgen hatte das Ermächtigungsgesetz?

Antwort

Das Ermächtigungsgesetz, offiziell das "Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich", wurde am 23. März 1933 vom deutschen Reichstag verabschiedet. Es hatte weitreichende Folgen für die Weimarer Republik und den Aufstieg des Nationalsozialismus: 1. **Ausschaltung des Parlaments**: Das Gesetz ermöglichte es der Regierung unter Adolf Hitler, Gesetze ohne Zustimmung des Reichstags oder des Reichsrats zu erlassen. Dies bedeutete de facto das Ende der parlamentarischen Demokratie in Deutschland. 2. **Konzentration der Macht**: Die Exekutive, insbesondere Hitler und seine Regierung, erhielt nahezu uneingeschränkte legislative Befugnisse. Dies führte zu einer zentralisierten und autoritären Herrschaft. 3. **Aufhebung der Gewaltenteilung**: Die Gewaltenteilung zwischen Legislative, Exekutive und Judikative wurde faktisch aufgehoben. Die Regierung konnte nun auch Verfassungsänderungen ohne parlamentarische Kontrolle durchführen. 4. **Verfolgung politischer Gegner**: Das Ermächtigungsgesetz erleichterte die Verfolgung und Unterdrückung politischer Gegner, insbesondere der Kommunisten und Sozialdemokraten, die bereits im Vorfeld des Gesetzes massiv unter Druck gesetzt worden waren. 5. **Gleichschaltung**: Es folgte die sogenannte Gleichschaltung, bei der alle gesellschaftlichen Institutionen, einschließlich der Länderregierungen, Gewerkschaften und Medien, unter die Kontrolle der NSDAP gebracht wurden. 6. **Beginn der Diktatur**: Das Ermächtigungsgesetz markierte den Beginn der totalitären Diktatur des Nationalsozialismus, die schließlich zum Zweiten Weltkrieg und zum Holocaust führte. Das Ermächtigungsgesetz war somit ein entscheidender Schritt zur Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland.

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