4 Fragen zu Jobsharing

Jobsharing ist ein Arbeitszeitmodell, bei dem sich zwei oder mehr Arbeitnehmer eine Vollzeitstelle teilen. Wissenschaftlich betrachtet, wird Jobsharing oft als eine Form der flexiblen Arbeitsgestaltung definiert, die es ermöglicht, die Arbeitszeit und -verantwortung einer Vollzeitposition auf mehrere Personen zu verteilen. Dies kann in verschiedenen Formen geschehen, wie z.B. durch die Aufteilung der Arbeitswoche in feste Tage oder durch eine flexible Verteilung der Arbeitsstunden. Ziel ist es, eine bessere Work-Life-Balance zu erreichen und gleichzeitig die Produktivität und Effizienz am Arbeitsplatz zu erhalten oder zu steigern.

Damit Jobsharing erfolgreich funktioniert, sollten folgende Kriterien erfüllt sein: 1. **Klare Kommunikation**: Die beiden Jobsharing-Partner müssen offen und regelmäßig kommunizieren, um Informationen auszutauschen und Absprachen zu treffen. 2. **Komplementäre Fähigkeiten**: Die Partner sollten unterschiedliche, sich ergänzende Fähigkeiten und Erfahrungen mitbringen, um die Aufgaben effizient zu bewältigen. 3. **Gemeinsame Ziele**: Beide Partner sollten sich über die Ziele und Erwartungen im Klaren sein und diese gemeinsam verfolgen. 4. **Flexibilität**: Die Partner müssen bereit sein, flexibel auf Veränderungen und Herausforderungen zu reagieren. 5. **Unterstützung durch das Unternehmen**: Das Unternehmen sollte Jobsharing aktiv unterstützen, indem es entsprechende Rahmenbedingungen schafft, wie z.B. eine klare Regelung der Arbeitszeiten und -aufgaben. 6. **Vertrauen**: Ein hohes Maß an Vertrauen zwischen den Partnern ist entscheidend, um eine reibungslose Zusammenarbeit zu gewährleisten. 7. **Gute Organisation**: Eine klare Struktur und Organisation der Arbeitsabläufe sind notwendig, um Doppelarbeit zu vermeiden und die Effizienz zu steigern. 8. **Regelmäßige Reflexion**: Die Partner sollten regelmäßig ihre Zusammenarbeit reflektieren und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen. Diese Kriterien tragen dazu bei, dass Jobsharing nicht nur funktioniert, sondern auch für alle Beteiligten von Vorteil ist.

Bei der Auswahl von zwei Kandidaten für Jobsharing würde ich folgende Schritte unternehmen: 1. **Anforderungsprofil erstellen**: Zunächst würde ich ein klares Anforderungsprofil für die Position definieren, das die benötigten Fähigkeiten, Erfahrungen und persönlichen Eigenschaften umfasst. 2. **Bewerbungen sichten**: Ich würde die eingegangenen Bewerbungen sorgfältig prüfen und die Kandidaten auswählen, die am besten zu den Anforderungen passen. 3. **Gespräche führen**: Mit den ausgewählten Kandidaten würde ich Interviews führen, um ihre Eignung für die Position und ihre Vorstellungen vom Jobsharing zu klären. Dabei wäre es wichtig, ihre Teamfähigkeit und Kommunikationsfähigkeiten zu bewerten. 4. **Kompatibilität prüfen**: Da Jobsharing eine enge Zusammenarbeit erfordert, würde ich darauf achten, wie gut die beiden Kandidaten miteinander harmonieren. Dies könnte durch gemeinsame Interviews oder Teamübungen geschehen. 5. **Flexibilität und Engagement bewerten**: Ich würde die Flexibilität der Kandidaten in Bezug auf Arbeitszeiten und -aufgaben sowie ihr Engagement für das Jobsharing-Modell prüfen. 6. **Referenzen einholen**: Vor der endgültigen Entscheidung würde ich Referenzen der Kandidaten einholen, um ein besseres Bild von ihrer Arbeitsweise und Teamfähigkeit zu bekommen. 7. **Entscheidung treffen**: Basierend auf den gesammelten Informationen würde ich die beiden besten Kandidaten auswählen, die sowohl die fachlichen Anforderungen erfüllen als auch gut miteinander arbeiten können. 8. **Einarbeitung und Unterstützung**: Nach der Auswahl würde ich sicherstellen, dass beide Kandidaten gut eingearbeitet werden und die nötige Unterstützung erhalten, um erfolgreich im Jobsharing-Modell zu arbeiten. Durch diesen strukturierten Ansatz kann ich sicherstellen, dass die ausgewählten Kandidaten sowohl fachlich als auch persönlich gut zueinander passen.

Jobsharing hat sowohl Vorteile als auch Nachteile. Hier sind einige Pro- und Kontra-Argumente: **Pro Jobsharing:** 1. **Flexibilität:** Jobsharing ermöglicht es den Mitarbeitern, ihre Arbeitszeiten besser an persönliche Bedürfnisse anzupassen, was die Work-Life-Balance verbessert. 2. **Vielfalt an Fähigkeiten:** Zwei Personen bringen unterschiedliche Fähigkeiten und Perspektiven in eine Rolle ein, was die Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten fördern kann. 3. **Reduzierte Arbeitsbelastung:** Die Arbeitslast wird auf zwei Personen verteilt, was Stress und Burnout verringern kann. 4. **Erhöhte Mitarbeiterzufriedenheit:** Die Möglichkeit, Teilzeit zu arbeiten, kann die Zufriedenheit und Loyalität der Mitarbeiter erhöhen. 5. **Kontinuität:** Bei Abwesenheit eines Partners kann der andere die Aufgaben übernehmen, was die Kontinuität der Arbeit sichert. **Kontra Jobsharing:** 1. **Koordinationsaufwand:** Die Abstimmung zwischen den Jobsharing-Partnern kann zeitaufwendig sein und erfordert gute Kommunikationsfähigkeiten. 2. **Uneinheitlichkeit:** Unterschiedliche Arbeitsstile und Ansätze können zu Inkonsistenzen in der Arbeit führen. 3. **Eingeschränkte Karrierechancen:** Jobsharing kann in einigen Unternehmen als weniger engagiert angesehen werden, was die Aufstiegschancen beeinträchtigen könnte. 4. **Verantwortungsdiffusion:** Es kann unklar sein, wer für bestimmte Aufgaben verantwortlich ist, was zu Missverständnissen führen kann. 5. **Eingeschränkte Verfügbarkeit:** Bei Abwesenheit eines Partners kann es zu Engpässen kommen, wenn der andere nicht in der Lage ist, alle Aufgaben zu übernehmen. Diese Aspekte sollten bei der Entscheidung für oder gegen Jobsharing berücksichtigt werden.