Worum geht es bei der Ein-Gen-ein-Polypeptid-Hypothese von Beadle und Tatum?

Antwort

Die Ein-Gen-ein-Polypeptid-Hypothese von George Beadle und Edward Tatum besagt, dass jedes Gen für die Synthese eines spezifischen Polypeptids (oder Proteins) verantwortlich ist. Diese Hypothese entstand aus Experimenten mit dem Schimmelpilz Neurospora crassa, bei denen Beadle und Tatum Mutationen untersuchten, die die Fähigkeit des Pilzes beeinträchtigten, bestimmte Nährstoffe zu synthetisieren. Sie fanden heraus, dass jede Mutation in einem bestimmten Gen zu einem Defekt in der Synthese eines spezifischen Enzyms führte, das für die Umwandlung eines Nährstoffs in einen anderen notwendig war. Daraus schlossen sie, dass Gene als Anweisungen für die Herstellung von Enzymen fungieren, und dass jedes Gen für ein einzelnes Polypeptid verantwortlich ist. Diese Erkenntnis legte den Grundstein für das moderne Verständnis der Genetik und der Proteinbiosynthese.

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