In der Erziehungswissenschaft gibt es verschiedene theoriegeleitete Merkmale von Erziehung, die häufig in der Praxis beobachtet werden können. Hier sind einige zentrale Merkmale: 1. **Zielgerichtetheit**: Erziehung verfolgt bestimmte Ziele, wie die Förderung von Wissen, sozialen Fähigkeiten oder Werten. Beispiel: In einem Unterrichtsprojekt wird gezielt Teamarbeit gefördert, um die sozialen Kompetenzen der Schüler zu stärken. 2. **Wechselbeziehung**: Erziehung ist ein interaktiver Prozess, der sowohl von Erziehenden als auch von den zu Erziehenden beeinflusst wird. Beispiel: Ein Lehrer passt seine Lehrmethoden an die Bedürfnisse und Rückmeldungen der Schüler an, um den Lernprozess zu optimieren. 3. **Normativität**: Erziehung vermittelt gesellschaftliche Normen und Werte. Beispiel: Im Rahmen von Ethikunterricht werden Themen wie Gerechtigkeit und Verantwortung behandelt, um die moralische Entwicklung der Schüler zu unterstützen. 4. **Individualität**: Erziehung berücksichtigt die individuellen Unterschiede der Lernenden. Beispiel: Differenzierte Aufgabenstellungen in einer Klasse, um unterschiedlichen Leistungsniveaus gerecht zu werden. 5. **Kontinuität**: Erziehung ist ein fortlaufender Prozess, der sich über verschiedene Lebensphasen erstreckt. Beispiel: Die Begleitung von Schülern über mehrere Jahre hinweg, um eine kontinuierliche Entwicklung zu gewährleisten. Diese Merkmale können in verschiedenen Situationen im Schulalltag beobachtet und angewendet werden, um die Erziehung und das Lernen der Schüler zu fördern.