Erkläre das Guttman-Modell.

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Das Guttman-Modell, auch als Guttman-Skalierung bekannt, ist ein Verfahren zur Messung von Einstellungen oder Meinungen, das von dem amerikanischen Psychologen Louis Guttman entwickelt wurde. Es basiert auf der Idee, dass bestimmte Items (Fragen oder Aussagen) in einer Skala angeordnet werden können, die eine zunehmende Intensität oder Zustimmung darstellen. Hier sind die Hauptmerkmale des Guttman-Modells: 1. **Unidimensionalität**: Das Modell geht davon aus, dass die Items eine einzige Dimension messen. Das bedeutet, dass alle Fragen auf dasselbe Konstrukt abzielen. 2. **Hierarchische Anordnung**: Die Items sind so angeordnet, dass die Zustimmung zu einem Item auch die Zustimmung zu den vorhergehenden Items impliziert. Zum Beispiel könnte eine Skala zur Einstellung gegenüber Umweltschutz von "Ich bin gegen Umweltschutz" über "Ich bin neutral gegenüber Umweltschutz" bis hin zu "Ich unterstütze aktiv Umweltschutz" reichen. 3. **Kumulative Eigenschaften**: Die Antworten auf die Items sind kumulativ, was bedeutet, dass eine höhere Zustimmung zu einem Item auch eine höhere Zustimmung zu den weniger extremen Items bedeutet. 4. **Anwendung**: Das Guttman-Modell wird häufig in der Sozialforschung verwendet, um komplexe Einstellungen zu messen und um zu verstehen, wie verschiedene Meinungen miteinander in Beziehung stehen. Insgesamt ermöglicht das Guttman-Modell eine strukturierte und systematische Erfassung von Einstellungen, die in vielen Forschungsbereichen von Bedeutung ist.

Kategorie: Statistik Tags: Guttman Modell Skala
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