Nach welchen Regeln wird in der griechischen Sprache der Präsensstamm eines Verbs zum Aoriststamm verändert?

Antwort

In der griechischen Sprache, insbesondere im Altgriechischen, gibt es mehrere Regeln und Muster, nach denen der Präsensstamm eines Verbs in den Aoriststamm umgewandelt wird. Hier sind einige der wichtigsten Regeln: 1. **Sigmatischer Aorist (1. Aorist)**: - Der sigmatische Aorist wird durch das Hinzufügen eines Sigma (σ) an den Präsensstamm gebildet. - Beispiel: λύω (ich löse) → ἔλυσα (ich löste). 2. **Asigmatischer Aorist (2. Aorist)**: - Der asigmatische Aorist hat oft einen veränderten Stamm und keine Sigma-Erweiterung. - Beispiel: λαμβάνω (ich nehme) → ἔλαβον (ich nahm). 3. **Starke Aoriste**: - Diese Aoriste haben oft unregelmäßige Stämme, die sich vom Präsensstamm stark unterscheiden. - Beispiel: ἔρχομαι (ich komme) → ἦλθον (ich kam). 4. **Reduplikation**: - Einige Verben bilden den Aorist durch Reduplikation des Anfangskonsonanten und Hinzufügen eines Vokals. - Beispiel: δίδωμι (ich gebe) → ἔδωκα (ich gab). 5. **Vokalische Veränderungen**: - Manche Verben ändern den Vokal im Stamm. - Beispiel: φέρω (ich trage) → ἤνεγκον (ich trug). 6. **Kontraktion**: - Bei Verben mit kontrahierten Stämmen kann der Aorist durch Kontraktion gebildet werden. - Beispiel: τιμάω (ich ehre) → ἐτίμησα (ich ehrte). Es ist wichtig zu beachten, dass es viele unregelmäßige Verben gibt, die speziellen Mustern folgen oder Ausnahmen darstellen. Ein gutes Altgriechisch-Lehrbuch oder eine Grammatik kann detaillierte Listen und weitere Beispiele bieten.

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