Warum ist ein Training mit Theraband oder Zugfedern für Alltagsmotorik nicht immer funktionell?

Ein Training mit Therabändern oder Zugfedern kann im Sinne der Alltagsmotorik immer funktionell sein, weil diese Trainingsmethoden oft isolierte Muskelgruppen ansprechen und Bewegungen in einer kontrollierten, linearen Weise ausführen lassen. Im Alltag sind Bewegungen jedoch meist komplexer und multidimensional, erfordern die Koordination mehrerer Muskelgruppen und finden in unvorhersehbaren, dynamischen Umgebungen statt.

Hier sind einige spezifische Gründe:

1. **Bewegungsebenen**: Alltagsbewegungen finden in mehreren Ebenen gleichzeitig statt (sagittal, frontal, transversal), während Therabänder und Zugfedern oft Bewegungen in einer einzigen Ebene fördern.

2. **Stabilität und Balance**: Alltagsmotorik erfordert oft die Stabilisierung des Körpers in unvorhersehbaren Situationen, was durch das Training mit Therabändern und Zugfedern nicht immer ausreichend simuliert wird.

3. **Koordination**: Im Alltag müssen verschiedene Muskelgruppen koordiniert zusammenarbeiten. Isoliertes Training mit Therabändern und Zugfedern kann diese komplexe Koordination nicht immer effektiv nachbilden.

4. **Kraftverlauf**: Der Widerstand bei Therabändern und Zugfedern nimmt mit zunehmender Dehnung zu, was nicht immer den natürlichen Kraftverläufen im Alltag entspricht, wo die Belastung oft konstant oder variabel ist.

5. **Funktionelle Bewegungsmuster**: Alltagsmotorik umfasst oft funktionelle Bewegungsmuster wie Heben, Tragen, Drehen und Bücken, die durch Therabänder und Zugfedern nicht immer realistisch nachgeahmt werden können.

Für ein funktionelleres Training im Sinne der Alltagsmotorik könnten Übungen gewählt werden, die komplexe, mehrgelenkige Bewegungen und die Nutzung des eigenen Körpergewichts oder freier Gewichte beinhalten.