Martin von Tours wurde im Jahr 397 gestorben und bereits kurz nach seinem Tod als Heiliger verehrt. Eine formelle Heiligsprechung im heutigen Sinn gab es zu dieser Zeit noch nicht, da das Kanonisation... [mehr]
Die Heiligsprechung von Pater Pio (Francesco Forgione) im Jahr 2002 durch Papst Johannes Paul II. war das Ergebnis eines langen und sorgfältigen Prozesses, der sowohl seine spirituelle Bedeutung als auch die gegen ihn erhobenen Vorwürfe berücksichtigte. Pater Pio war zu Lebzeiten eine sehr umstrittene Figur. Es gab Berichte über Stigmata (Wundmale Christi), Wunderheilungen und außergewöhnliche spirituelle Gaben, aber auch schwere Verdächtigungen: Betrugsvorwürfe, Dispensierungen von priesterlichen Aufgaben, und zeitweise kirchliche Untersuchungen wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten und möglicher Täuschung. Die Kirche ging diesen Vorwürfen nach, und Pater Pio wurde zeitweise in seinen seelsorgerischen Tätigkeiten eingeschränkt. Trotz dieser Kontroversen wurde Pater Pio von vielen Gläubigen als Heiliger verehrt. Nach seinem Tod 1968 wuchs die Verehrung weiter, und es wurden zahlreiche Berichte über Wunder und Gebetserhörungen auf seine Fürsprache hin dokumentiert. Im Rahmen des Heiligsprechungsprozesses prüfte die Kirche alle verfügbaren Dokumente, Zeugenaussagen und medizinischen Gutachten. Die Vorwürfe gegen Pater Pio konnten nicht abschließend bewiesen werden, und es gab keine eindeutigen Belege für Betrug. Im Gegenteil, viele Zeugen bestätigten seine Integrität und tiefe Spiritualität. Zudem wurden zwei Wunder, die auf seine Fürsprache zurückgeführt wurden, von der Kirche als medizinisch unerklärlich anerkannt – eine Voraussetzung für die Heiligsprechung. Die Entscheidung zur Heiligsprechung fiel letztlich, weil die Kirche nach sorgfältiger Prüfung zu dem Schluss kam, dass Pater Pio ein Leben in heroischer Tugend geführt hatte und seine Verehrung weltweit zu einer Vertiefung des Glaubens beitrug. Die früheren Verdächtigungen wurden als nicht ausreichend gewichtig angesehen, um seine Heiligkeit in Frage zu stellen. Weitere Informationen zur Heiligsprechung von Pater Pio finden sich auf der offiziellen Seite des Vatikans: https://www.vatican.va/news_services/liturgy/saints/ns_lit_doc_20020616_pio_en.html
Martin von Tours wurde im Jahr 397 gestorben und bereits kurz nach seinem Tod als Heiliger verehrt. Eine formelle Heiligsprechung im heutigen Sinn gab es zu dieser Zeit noch nicht, da das Kanonisation... [mehr]
Die Zweifel von Traditionalisten an der Heiligsprechung von Paul VI. und Johannes Paul II. beruhen sowohl auf persönlichen Aspekten der Päpste als auch auf dem Verfahren der Heiligsprechung... [mehr]
Die erste offiziell dokumentierte Heiligsprechung (Kanonisation) in der Kirchengeschichte fand im Jahr 993 statt. Damals sprach Papst Johannes XV. den Bischof Ulrich von Augsburg heilig. Vor dieser Ze... [mehr]
Die Frage, ob Heiligsprechungen eine „Vorwegnahme des Jüngsten Gerichts“ sind, wie es Pater Karl Josef Wallner formuliert, ist eine theologisch interessante und diskutierte Überl... [mehr]
Bartolo Longo (1841–1926) ist tatsächlich eine der ungewöhnlichsten Persönlichkeiten der katholischen Kirchengeschichte. Er wurde 1980 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen,... [mehr]