Die Heiligsprechung von Edith Stein, auch bekannt als Schwester Teresia Benedicta vom Kreuz, ist ein komplexes Thema, das sowohl aus katholischer als auch aus jüdischer Perspektive betrachtet werden kann. **Katholische Sicht:** Edith Stein wurde am 11. Oktober 1998 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen. Die katholische Kirche ehrt sie als Märtyrerin und Heilige, die ihr Leben und ihren Tod als Zeugnis ihres Glaubens an Jesus Christus darbrachte. Edith Stein, eine jüdischstämmige Philosophin, konvertierte zum Katholizismus und trat in den Karmeliterorden ein. Ihr Tod im Konzentrationslager Auschwitz wird von der Kirche als Akt des Martyriums angesehen, da sie aufgrund ihres Glaubens und ihrer jüdischen Herkunft verfolgt wurde. **Jüdische Sicht:** Aus jüdischer Perspektive ist die Heiligsprechung von Edith Stein oft umstritten. Viele Juden sehen sie in erster Linie als Opfer des Holocausts und nicht als Märtyrerin des christlichen Glaubens. Die Tatsache, dass sie zum Katholizismus konvertierte, kann in der jüdischen Gemeinschaft unterschiedlich bewertet werden. Einige betrachten ihre Konversion als persönlichen Glaubensweg, während andere sie als Verlust für das jüdische Volk sehen. Die Heiligsprechung durch die katholische Kirche wird manchmal als Versuch gesehen, die jüdischen Opfer des Holocausts zu vereinnahmen. Die unterschiedlichen Perspektiven zeigen, wie komplex und vielschichtig die Geschichte und das Erbe von Edith Stein sind. Weitere Informationen zur Heiligsprechung von Edith Stein findest du auf der offiziellen Website des Vatikans: [Vatican.va](http://www.vatican.va/).