Wann wurden liturgische Gewänder bewusst im Gottesdienst eingeführt?

Antwort

Liturgische Gewänder wurden nicht von Anfang an im christlichen Gottesdienst getragen. In der Zeit Jesu, also auch beim letzten Abendmahl, trugen alle Teilnehmer Alltagskleidung, wie sie damals üblich war. Erst im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich eine bewusste Unterscheidung zwischen Alltags- und liturgischer Kleidung. Der Übergang begann im 4. bis 6. Jahrhundert n. Chr., als das Christentum zur anerkannten und später zur Staatsreligion im Römischen Reich wurde. Die Priester und Bischöfe trugen zunächst weiterhin die übliche römische Festtagskleidung (z. B. Tunika, Dalmatik, Chasuble), die sich aber im Alltag der Bevölkerung allmählich veränderte. Die Kirche behielt jedoch die traditionellen Formen für den Gottesdienst bei, wodurch sie nach und nach einen besonderen, liturgischen Charakter bekamen. Eine bewusste Einführung und Regelung liturgischer Gewänder erfolgte ab dem 7. Jahrhundert, als die Kirche begann, spezielle Vorschriften für die Kleidung der Kleriker im Gottesdienst zu erlassen. Im Mittelalter wurden diese Vorschriften weiter ausdifferenziert und die liturgischen Gewänder entwickelten sich zu den heute bekannten Formen. Zusammengefasst: - Beim letzten Abendmahl: Alltagskleidung - Ab 4.–6. Jahrhundert: Festtagskleidung wird im Gottesdienst beibehalten - Ab 7. Jahrhundert: Bewusste Einführung und Regelung liturgischer Gewänder Weitere Informationen findest du z. B. auf [katholisch.de: Geschichte der liturgischen Gewänder](https://www.katholisch.de/artikel/11699-die-geschichte-der-liturgischen-gewander).

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