Wie verläuft Gegenkonditionierung bei ängstlichen Kindern?

Antwort

Die Gegenkonditionierung ist eine therapeutische Methode, die häufig bei ängstlichen Kindern eingesetzt wird, um negative emotionale Reaktionen auf bestimmte Reize zu verändern. Der Prozess verläuft in mehreren Schritten: 1. **Identifikation des angstauslösenden Reizes**: Zunächst wird der spezifische Reiz identifiziert, der Angst auslöst, wie z.B. Hunde, Dunkelheit oder neue soziale Situationen. 2. **Entspannungstechniken**: Das Kind lernt Entspannungstechniken, um seine Angst zu reduzieren. Dies kann durch Atemübungen, progressive Muskelentspannung oder Visualisierung geschehen. 3. **Positive Assoziationen schaffen**: Der angstauslösende Reiz wird schrittweise und in einem kontrollierten Umfeld präsentiert, während gleichzeitig positive Erfahrungen oder angenehme Aktivitäten angeboten werden. Zum Beispiel könnte ein Kind, das Angst vor Hunden hat, zunächst von einem ruhigen Hund aus sicherer Entfernung beobachten, während es gleichzeitig mit einem Spielzeug spielt oder eine Belohnung erhält. 4. **Schrittweise Annäherung**: Die Exposition gegenüber dem angstauslösenden Reiz erfolgt schrittweise, beginnend mit weniger angstauslösenden Situationen und allmählich steigend zu intensiveren. Dabei wird stets darauf geachtet, dass das Kind sich wohlfühlt und nicht überfordert wird. 5. **Wiederholung und Verstärkung**: Der Prozess wird wiederholt, um die neuen positiven Assoziationen zu festigen. Belohnungen und positive Rückmeldungen können helfen, das Selbstvertrauen des Kindes zu stärken. 6. **Reflexion und Unterstützung**: Es ist wichtig, dass das Kind über seine Erfahrungen sprechen kann und Unterstützung von Eltern oder Therapeuten erhält, um die Fortschritte zu reflektieren und weitere Ängste abzubauen. Durch diese Schritte kann das Kind lernen, seine Angst zu überwinden und eine positive Beziehung zu dem ursprünglich angstauslösenden Reiz aufzubauen.

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