Alfred Adler, der Begründer der Individualpsychologie, betonte den Gemeinschaftssinn als zentrales Element seiner Theorie. Der Gemeinschaftssinn, auch als "soziales Interesse" oder "Gemeinschaftsgefühl" bezeichnet, bezieht sich auf das Gefühl der Zugehörigkeit und das Interesse am Wohlergehen anderer Menschen und der Gesellschaft als Ganzes. Die Allgemeingültigkeit des Gemeinschaftssinns in Adlers Theorie liegt in der Annahme, dass der Mensch von Natur aus ein soziales Wesen ist. Adler glaubte, dass das Streben nach Zugehörigkeit und sozialer Verbundenheit ein grundlegendes menschliches Bedürfnis ist. Dieses Bedürfnis manifestiert sich in der Bereitschaft, mit anderen zu kooperieren, Empathie zu zeigen und einen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten. Adler argumentierte, dass ein gut entwickelter Gemeinschaftssinn zu einem gesunden und erfüllten Leben führt, während ein Mangel daran zu Gefühlen der Minderwertigkeit, Isolation und psychischen Problemen führen kann. In diesem Sinne ist der Gemeinschaftssinn nicht nur ein individuelles, sondern auch ein gesellschaftliches Ideal, das zur Förderung von Harmonie und Zusammenarbeit in der Gemeinschaft beiträgt.