Warum ist die BRD bis heute nicht souverän?

Die Bundesrepublik Deutschland (BRD) wird oft als nicht vollständig souverän betrachtet, weil sie nach dem Zweiten Weltkrieg unter den Bedingungen der Alliierten Kontrolle gegründet wurde. Der Grund dafür liegt in mehreren historischen und politischen Faktoren:

1. **Besatzungsstatus**: Nach dem Krieg war Deutschland in Besatzungszonen aufgeteilt, und die Alliierten hatten erheblichen Einfluss auf die deutsche Politik und Verwaltung. Der Besatzungsstatus wurde erst mit dem Inkrafttreten des Zwei-plus-Vier-Vertrags 1990 weitgehend aufgehoben.

2. **Grundgesetz**: Das Grundgesetz von 1949 wurde als Provisorium konzipiert, um eine demokratische Ordnung zu schaffen, während die endgültige Souveränität und Einheit Deutschlands noch nicht geklärt waren. Es enthält Bestimmungen, die die Zusammenarbeit mit den Alliierten und die Einhaltung internationaler Verpflichtungen betonen.

3. **NATO und EU**: Deutschland ist Mitglied in internationalen Organisationen wie der NATO und der Europäischen Union, was bedeutet, dass es in bestimmten Bereichen Souveränitätsrechte an diese Organisationen abtritt. Dies wird manchmal als Einschränkung der nationalen Souveränität wahrgenommen.

4. **Sicherheitsgarantien**: Die Sicherheitsarchitektur in Europa, insbesondere die Rolle der USA und der NATO, hat dazu geführt, dass Deutschland auf externe Sicherheitsgarantien angewiesen ist, was ebenfalls als Einschränkung der Souveränität interpretiert werden kann.

Insgesamt ist die Diskussion über die Souveränität der BRD komplex und hängt von verschiedenen politischen, historischen und internationalen Faktoren ab.