Was ist die Vergangenheit der Taliban und wie sind sie wieder an die Macht gekommen?

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Was ist die Vergangenheit der Taliban und wie sind sie wieder an die Macht gekommen?

Antwort

Verwandte Fragen

Ist Politik immer mit Macht und Korruption verbunden?

Warum wehrt sich die Bevölkerung in Afghanistan nicht?

Was bedeutet Hegemonie?

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Die Taliban sind eine islamistische militant-gruppierung, die in den 1990er Jahren in Afghanistan entstand. Ihre Ursprünge reichen bis in die Zeit nach dem Rückzug der sowjetischen Truppen 1989 zurück, als das Land in einen Bürgerkrieg stürzte. Die Taliban, die ursprünglich aus einer Gruppe von Studenten (Taliban bedeutet „Schüler“ auf Pashto) an islamischen Schulen in Pakistan hervorgingen, gewannen schnell an Einfluss und übernahmen 1996 die Kontrolle über Kabul. Die Herrschaft der Taliban war geprägt von strengen islamischen Gesetzen und einer repressiven Politik, insbesondere gegenüber Frauen und Minderheiten. Diese Phase endete 2001, als die USA und ihre Verbündeten nach den Anschlägen vom 11. September in Afghanistan intervenierten, um die Taliban zu stürzen und Al-Qaida zu bekämpfen. In den folgenden zwei Jahrzehnten führten die Taliban einen Guerillakrieg gegen die afghanische Regierung und die internationalen Truppen. Trotz militärischer und finanzieller Unterstützung für die afghanische Regierung blieben die Taliban aktiv und gewannen an Boden. Im Jahr 2020 begannen die USA und die Taliban Friedensverhandlungen, die 2021 zu einem Abzug der US-Truppen führten. Im August 2021 übernahmen die Taliban erneut die Kontrolle über Kabul, als die afghanische Regierung zusammenbrach. Dies geschah in einem Kontext von politischer Instabilität, wirtschaftlichen Schwierigkeiten und dem Verlust des Vertrauens in die afghanische Regierung. Die Rückkehr der Taliban an die Macht wurde von vielen als Rückschritt in Bezug auf Menschenrechte und politische Freiheiten wahrgenommen.

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Politik ist nicht per se gleichbedeutend mit Macht und Korruption, auch wenn diese Aspekte in der öffentlichen Wahrnehmung oft eine große Rolle spielen. Politik bezeichnet zunächst das... [mehr]

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Politik ist nicht per se gleichbedeutend mit Macht und Korruption, auch wenn diese Aspekte in der öffentlichen Wahrnehmung oft eine große Rolle spielen. Politik bezeichnet zunächst das Gestalten, Lenken und Organisieren gesellschaftlicher Angelegenheiten, meist durch staatliche Institutionen oder Organisationen. Macht ist ein zentraler Bestandteil der Politik, da politische Akteure Entscheidungen treffen und durchsetzen müssen. Ohne Macht wäre effektive Politikgestaltung kaum möglich. Allerdings ist Macht an sich weder gut noch schlecht – entscheidend ist, wie sie genutzt wird. Korruption hingegen bezeichnet den Missbrauch von Macht zum eigenen Vorteil, etwa durch Bestechung oder Vetternwirtschaft. Sie ist ein Problem, das in vielen politischen Systemen auftreten kann, aber nicht zwangsläufig Teil von Politik ist. Viele demokratische Staaten haben Mechanismen und Institutionen entwickelt, um Korruption zu bekämpfen und Transparenz zu fördern. Zusammengefasst: Politik beinhaltet Macht, aber nicht zwangsläufig Korruption. Korruption ist ein mögliches, aber nicht unvermeidliches Problem politischer Systeme.

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Die Gründe, warum sich die Bevölkerung Afghanistans nicht in großem Maßstab gegen die aktuellen Machthaber oder die Situation im Land wehrt, sind vielfältig und komplex: 1.... [mehr]

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Die Gründe, warum sich die Bevölkerung Afghanistans nicht in großem Maßstab gegen die aktuellen Machthaber oder die Situation im Land wehrt, sind vielfältig und komplex: 1. **Angst vor Repressionen:** Nach der Machtübernahme der Taliban im August 2021 herrscht große Angst vor Gewalt, Verhaftungen und Vergeltungsmaßnahmen. Die Taliban sind bekannt für ihr hartes Vorgehen gegen Oppositionelle und Protestierende. 2. **Fehlende Organisation:** Viele zivilgesellschaftliche Organisationen und politische Gruppen wurden aufgelöst oder sind im Untergrund. Es fehlt an einer gut organisierten, landesweiten Widerstandsbewegung. 3. **Ermüdung durch jahrzehntelangen Krieg:** Die Bevölkerung ist durch über 40 Jahre Krieg, Unsicherheit und Gewalt erschöpft. Viele Menschen sehnen sich nach Stabilität, selbst wenn diese mit Einschränkungen einhergeht. 4. **Wirtschaftliche Not:** Die wirtschaftliche Lage ist katastrophal. Viele Menschen kämpfen ums Überleben und haben keine Ressourcen, um sich politisch zu engagieren oder Widerstand zu leisten. 5. **Soziale und kulturelle Faktoren:** In ländlichen Gebieten gibt es teils Unterstützung oder Akzeptanz für die Taliban, sei es aus religiösen, kulturellen oder pragmatischen Gründen. 6. **Fehlende internationale Unterstützung:** Nach dem Abzug der internationalen Truppen und der Reduzierung ausländischer Hilfe fühlen sich viele Afghanen im Stich gelassen und sehen wenig Hoffnung auf erfolgreiche Gegenwehr. 7. **Gezielte Unterdrückung von Frauen und Minderheiten:** Besonders Frauen und ethnische Minderheiten sind von Repressionen betroffen und haben nur eingeschränkte Möglichkeiten, sich zu organisieren oder zu protestieren. Trotzdem gibt es immer wieder kleinere Proteste, vor allem von Frauen und jungen Menschen, die jedoch meist schnell und gewaltsam unterdrückt werden. Der Widerstand ist also nicht völlig verschwunden, aber er ist unter den aktuellen Bedingungen extrem schwierig und gefährlich.

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Hegemonie bezeichnet die Vormachtstellung oder Überlegenheit eines Staates, einer sozialen Gruppe oder einer Institution über andere. Der Begriff wird häufig in der Politik, den Sozialw... [mehr]

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Hegemonie bezeichnet die Vormachtstellung oder Überlegenheit eines Staates, einer sozialen Gruppe oder einer Institution über andere. Der Begriff wird häufig in der Politik, den Sozialwissenschaften und der internationalen Beziehungen verwendet. Ein Hegemon übt dabei nicht nur durch militärische oder wirtschaftliche Macht Einfluss aus, sondern auch durch kulturelle oder ideologische Führung. Hegemonie kann also bedeuten, dass andere Akteure sich freiwillig oder unfreiwillig den Normen, Werten oder Interessen des Hegemons anpassen. Ein bekanntes Beispiel ist die Hegemonie der USA im 20. Jahrhundert.