Liebe bei Platon und Fromm in der Ethik?

Antwort

Platon und Erich Fromm haben beide bedeutende, aber unterschiedliche Ansichten zur Liebe, die auch ethische Dimensionen beinhalten. Platon betrachtet Liebe in seinen Dialogen, insbesondere im "Symposion", als eine Form der Suche nach dem Schönen und Wahren. Für ihn ist die Liebe (Eros) eine treibende Kraft, die den Menschen dazu anregt, sich über das Physische hinaus zu entwickeln und das Ideale zu suchen. Diese Form der Liebe ist eng mit der Idee des Guten verbunden und hat eine ethische Dimension, da sie den Menschen zu einem höheren moralischen Verständnis und zu einem besseren Leben führen kann. Erich Fromm hingegen sieht Liebe als eine aktive Fähigkeit, die mit der Entwicklung des Selbst und der zwischenmenschlichen Beziehungen verbunden ist. In seinem Werk "Die Kunst des Liebens" beschreibt er Liebe als eine Kunst, die Hingabe, Verantwortung, Respekt und Wissen erfordert. Fromm betont, dass wahre Liebe nicht nur ein Gefühl ist, sondern eine bewusste Entscheidung und Handlung, die ethische Verantwortung gegenüber dem anderen beinhaltet. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Platon die Liebe als eine Suche nach dem Idealen und dem Guten betrachtet, während Fromm sie als eine aktive, verantwortungsvolle Praxis sieht, die das individuelle und kollektive Wohl fördert. Beide Perspektiven bieten wertvolle Einsichten in die ethischen Dimensionen der Liebe.

Kategorie: Philosophie Tags: Liebe Platon Fromm
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