Was ist die Definition des Positivismusstreits?

Antwort

Der Positivismusstreit bezeichnet eine philosophische Auseinandersetzung, die in den 1960er Jahren zwischen Vertretern des Positivismus, insbesondere der empirischen Sozialforschung, und der Kritischen Theorie, vertreten durch die Frankfurter Schule, stattfand. Im Zentrum des Streits stand die Frage, ob und inwieweit die Methoden der Naturwissenschaften auf die Sozialwissenschaften anwendbar sind. Die Positivisten, wie beispielsweise der Soziologe Hans Freyer, vertraten die Auffassung, dass soziale Phänomene mit den gleichen empirischen Methoden untersucht werden sollten wie naturwissenschaftliche Phänomene. Die Kritische Theorie, vertreten durch Theodor W. Adorno und Max Horkheimer, kritisierte diese Sichtweise und argumentierte, dass soziale Phänomene nicht nur empirisch, sondern auch in ihrem gesellschaftlichen Kontext und ihren historischen Bedingungen verstanden werden müssen. Der Streit hatte weitreichende Auswirkungen auf die Entwicklung der Sozialwissenschaften und die Methodendiskussion in der Wissenschaftstheorie.

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