Welche Informationen gibt es zur Theorie von Orem?

Die Theorie von Dorothea Orem, auch bekannt als "Selbstpflegedefizit-Theorie", ist ein bedeutendes Modell in der Pflegewissenschaft. Sie besteht aus drei miteinander verbundenen Theorien: der Theorie der Selbstpflege, der Theorie des Selbstpflegedefizits und der Theorie des Pflegesystems.

1. **Theorie der Selbstpflege**: Diese Theorie beschreibt die Aktivitäten, die Individuen selbst durchführen, um ihre Gesundheit zu erhalten, ihr Wohlbefinden zu verbessern und ihre Lebensqualität zu steigern. Dazu gehören grundlegende Selbstpflegebedürfnisse wie Ernährung, Hygiene und soziale Interaktionen.

2. **Theorie des Selbstpflegedefizits**: Diese Theorie tritt in Kraft, wenn eine Person nicht in der Lage ist, ihre Selbstpflegebedürfnisse zu erfüllen. Dies kann aufgrund von Krankheit, Verletzung oder anderen gesundheitlichen Einschränkungen der Fall sein. Hier wird die Notwendigkeit der Pflege durch eine Pflegekraft deutlich.

3. **Theorie des Pflegesystems**: Diese Theorie beschreibt, wie Pflegekräfte die Selbstpflegebedürfnisse von Patienten unterstützen können. Es gibt drei Arten von Pflegesystemen:
- **Vollständig kompensatorisches Pflegesystem**: Die Pflegekraft übernimmt alle Selbstpflegeaktivitäten, weil der Patient dazu nicht in der Lage ist.
- **Teilweise kompensatorisches Pflegesystem**: Die Pflegekraft und der Patient teilen sich die Selbstpflegeaktivitäten.
- **Unterstützend-erzieherisches Pflegesystem**: Die Pflegekraft unterstützt und lehrt den Patienten, wie er seine Selbstpflegeaktivitäten selbst durchführen kann.

Diese Theorien bieten einen Rahmen für die Pflegepraxis und helfen Pflegekräften, individuelle Pflegepläne zu entwickeln, die auf den spezifischen Bedürfnissen und Fähigkeiten der Patienten basieren. Weitere Informationen und Beratungen zu Orem's Theorie können in Fachliteratur zur Pflegewissenschaft oder durch spezialisierte Pflegeorganisationen und -schulen gefunden werden.