Was ist laterale Hemmung und wie läuft sie ab?

Antwort

Laterale Hemmung ist ein neurophysiologisches Konzept, das beschreibt, wie Nervenzellen in einem neuronalen Netzwerk die Aktivität benachbarter Zellen hemmen können. Dieser Mechanismus spielt eine wichtige Rolle in der Verarbeitung sensorischen Informationen, insbesondere im visuellen System. Der Ablauf der lateralen Hemmung kann wie folgt beschrieben werden: 1. **Aktivierung von Rezeptoren**: Wenn ein Sinnesreiz (z.B. Licht) auf einen Rezeptor trifft, wird dieser aktiviert und sendet ein Signal an die nachgeschalteten Nervenzellen. 2. **Signalweiterleitung**: Die aktivierten Nervenzellen (z.B. Ganglienzellen in der Netzhaut) senden Erregungssignale an das Gehirn. 3. **Hemmung benachbarter Zellen**: Gleichzeitig aktivieren die erregten Zellen inhibitorische Interneuronen, die die Aktivität benachbarter Nervenzellen hemmen. Dies geschieht durch die Freisetzung von Neurotransmittern, die die Erregung der Nachbarzellen reduzieren. 4. **Kontrastverstärkung**: Durch die Hemmung der benachbarten Zellen wird der Kontrast zwischen aktivierten und nicht aktivierten Zellen verstärkt. Dies hilft dem Gehirn, Kanten und Muster besser zu erkennen. Laterale Hemmung ist somit entscheidend für die Wahrnehmung von Kontrasten und die Verbesserung der visuellen Schärfe. Sie findet nicht nur im visuellen System, sondern auch in anderen sensorischen Systemen und neuronalen Netzwerken statt.

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