Verzögerte Nachdepolarisationen (DADs) sind abnormale elektrische Aktivitäten, die in Kardiomyozyten (Herzmuskelzellen) nach der Repolarisation des Aktionspotentials auftreten. Sie entstehen durch eine abnormale Kalziumfreisetzung aus dem sarkoplasmatischen Retikulum, was zu einer erhöhten intrazellulären Kalziumkonzentration führt. Diese erhöhte Kalziumkonzentration kann wiederum den Natrium-Kalzium-Austauscher aktivieren, der einen depolarisierenden Strom erzeugt. Wenn diese depolarisierenden Ströme stark genug sind, können sie ein neues Aktionspotential auslösen, was zu Herzrhythmusstörungen führen kann. DADs sind oft mit Zuständen wie digitalisinduzierter Toxizität, Herzinsuffizienz und anderen kardiovaskulären Erkrankungen verbunden.