Der Pathomechanismus einer Endokarditis im Zusammenhang mit einer HIV-Infektion kann komplex sein und umfasst mehrere Faktoren: 1. **Immunsuppression**: HIV führt zu einer Schwächung des Immunsystems, insbesondere durch die Zerstörung von CD4+ T-Zellen. Diese Immunsuppression erhöht das Risiko für opportunistische Infektionen, einschließlich bakterieller Infektionen, die eine Endokarditis verursachen können. 2. **Mikroben und Bakteriämie**: Bei HIV-positiven Patienten kann es zu einer erhöhten Inzidenz von Bakteriämien kommen, die durch verschiedene Erreger verursacht werden können. Diese Mikroben können sich an geschädigten Herzklappen oder Endokardgewebe anheften und eine Infektion hervorrufen. 3. **Kardiovaskuläre Komplikationen**: HIV kann auch direkt oder indirekt zu kardiovaskulären Komplikationen führen, wie z.B. durch die Entwicklung von Herzklappenanomalien oder durch die Auswirkungen von Begleiterkrankungen (z.B. Drogenmissbrauch, intravenöser Drogenkonsum), die das Risiko einer Endokarditis erhöhen. 4. **Entzündungsreaktion**: Die Infektion des Endokards führt zu einer Entzündungsreaktion, die die Bildung von Vegetationen (ansammelnde Mikroben und Blutgerinnsel) auf den Herzklappen zur Folge hat. Diese Vegetationen können die Klappenfunktion beeinträchtigen und zu weiteren Komplikationen führen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kombination aus Immunsuppression, erhöhtem Risiko für bakterielle Infektionen und möglichen kardiovaskulären Veränderungen bei HIV-Infizierten zu einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Endokarditis führt.