Was versteht man unter der motorischen Endplatte und wie erfolgt die Erregungsübertragung?

Antwort

Die motorische Endplatte ist die spezialisierte synaptische Verbindung zwischen einem motorischen Neuron und einer Muskelzelle. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Übertragung von Nervenimpulsen, die Muskelkontraktionen auslösen. Hier ist der Prozess der Erregungsübertragung an der motorischen Endplatte: 1. **Aktionspotenzial im Neuron**: Ein Aktionspotenzial (elektrischer Impuls) erreicht das Ende des motorischen Neurons (die präsynaptische Membran). 2. **Freisetzung von Acetylcholin**: Das Aktionspotenzial bewirkt die Öffnung von spannungsgesteuerten Calciumkanälen in der präsynaptischen Membran. Calciumionen strömen in das Neuron und führen zur Freisetzung des Neurotransmitters Acetylcholin (ACh) aus synaptischen Vesikeln in den synaptischen Spalt. 3. **Bindung an Rezeptoren**: Acetylcholin diffundiert durch den synaptischen Spalt und bindet an nikotinische Acetylcholinrezeptoren auf der postsynaptischen Membran der Muskelzelle (der motorischen Endplatte). 4. **Depolarisation der Muskelzelle**: Die Bindung von Acetylcholin an seine Rezeptoren öffnet ligandengesteuerte Natriumkanäle, was zu einem Einstrom von Natriumionen in die Muskelzelle führt. Dies verursacht eine Depolarisation der postsynaptischen Membran, die als Endplattenpotenzial (EPP) bezeichnet wird. 5. **Auslösung eines Muskelaktionspotenzials**: Wenn das Endplattenpotenzial stark genug ist, wird es ein Aktionspotenzial in der Muskelzelle auslösen, das sich entlang der Muskelmembran ausbreitet und letztlich zur Muskelkontraktion führt. 6. **Abbau von Acetylcholin**: Acetylcholin wird schnell durch das Enzym Acetylcholinesterase im synaptischen Spalt abgebaut, wodurch die Erregung beendet und die Muskelzelle auf die nächste Erregung vorbereitet wird. Dieser Prozess ermöglicht die präzise Steuerung von Muskelbewegungen durch das Nervensystem.

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