Bei älteren Patienten mit Struma kann es zu einer iatrogenen Hyperthyreose unter Iodid- und Levothyroxin-Therapie kommen, weil die Schilddrüse bei diesen Patienten oft bereits vergrößert und möglicherweise funktionell autonom ist. Das bedeutet, dass Teile der Schilddrüse unabhängig von der regulierenden Hypophysen-Hormone (TSH) arbeiten und unkontrolliert Schilddrüsenhormone produzieren können. 1. **Iodid**: Bei einer funktionellen Autonomie der Schilddrüse kann die zusätzliche Zufuhr von Iodid die Produktion von Schilddrüsenhormonen in den autonomen Bereichen der Schilddrüse anregen. Dies kann zu einer Überproduktion von Schilddrüsenhormonen führen, was eine Hyperthyreose zur Folge hat. 2. **Levothyroxin**: Levothyroxin ist ein synthetisches Schilddrüsenhormon, das zur Behandlung von Hypothyreose eingesetzt wird. Bei älteren Patienten mit Struma und möglicherweise bereits bestehender funktioneller Autonomie kann die zusätzliche Gabe von Levothyroxin die Hormonspiegel weiter erhöhen und eine Hyperthyreose verursachen. Die Kombination beider Therapien kann somit das Risiko einer Überproduktion von Schilddrüsenhormonen erhöhen, was zu einer iatrogenen Hyperthyreose führt.