Eine Niereninsuffizienz kann verschiedene pathophysiologische hämatologische Folgen haben, darunter: 1. **Anämie**: Die Nieren produzieren Erythropoetin, ein Hormon, das die Bildung roter Blutkörperchen im Knochenmark stimuliert. Bei Niereninsuffizienz ist die Erythropoetinproduktion vermindert, was zu einer Anämie führen kann. 2. **Störungen der Eisenhomöostase**: Niereninsuffizienz kann die Eisenaufnahme und -nutzung beeinträchtigen, was die Anämie weiter verschärfen kann. Häufig kommt es zu einer Eisenmangelanämie. 3. **Thrombozytopenie**: Eine verminderte Nierenfunktion kann die Thrombozytenfunktion beeinträchtigen, was zu einer erhöhten Blutungsneigung führen kann. Dies geschieht oft durch eine Ansammlung von harnpflichtigen Substanzen, die die Thrombozytenfunktion stören. 4. **Hyperparathyreoidismus**: Bei chronischer Niereninsuffizienz kann es zu einem sekundären Hyperparathyreoidismus kommen, der die Knochenmarkfunktion und die Blutbildung negativ beeinflussen kann. 5. **Uremische Toxine**: Die Ansammlung von harnpflichtigen Substanzen (Uremie) kann die Blutbildung und die Funktion der Blutzellen beeinträchtigen. Diese hämatologischen Veränderungen sind häufige Komplikationen bei Patienten mit Niereninsuffizienz und erfordern eine gezielte Behandlung.