„Der zerbrochne Krug“ von Heinrich von Kleist wird oft als Komödie klassifiziert, obwohl es tragische Elemente enthält. Das Stück behandelt Themen wie Machtmissbrauch, mensc... [mehr]
Friedrich Schillers „Maria Stuart“ orientiert sich in mehreren Aspekten an der aristotelischen Tragödienkonzeption, die in Aristoteles' „Poetik“ beschrieben wird: 1. **Einheit der Handlung**: Aristoteles betont die Wichtigkeit einer kohärenten und geschlossenen Handlung. In „Maria Stuart“ konzentriert sich die Handlung auf die letzten Tage im Leben der schottischen Königin Maria Stuart und ihre Auseinandersetzung mit Königin Elisabeth I. von England. Die Handlung ist klar strukturiert und folgt einem stringenten Verlauf. 2. **Einheit der Zeit**: Aristoteles empfiehlt, dass die Handlung einer Tragödie innerhalb eines kurzen Zeitraums stattfinden sollte, idealerweise nicht länger als 24 Stunden. Schiller hält sich nicht strikt an diese Regel, aber die Handlung von „Maria Stuart“ erstreckt sich über einen relativ kurzen Zeitraum, was der aristotelischen Idee nahekommt. 3. **Einheit des Ortes**: Aristoteles bevorzugt eine Beschränkung auf einen einzigen Ort. In „Maria Stuart“ gibt es zwar mehrere Schauplätze, aber sie sind alle eng miteinander verbunden und tragen zur Konzentration der Handlung bei. 4. **Katharsis**: Ein zentrales Element der aristotelischen Tragödie ist die Erzeugung von Katharsis, also die Reinigung der Zuschauer durch Mitleid und Furcht. Schiller zielt darauf ab, durch die tragischen Konflikte und das Schicksal der Protagonistin starke emotionale Reaktionen beim Publikum hervorzurufen. 5. **Tragischer Held**: Aristoteles beschreibt den tragischen Helden als eine edle Figur, die durch einen Fehler (Hamartia) ins Unglück stürzt. Maria Stuart ist eine solche Figur: Sie ist von königlichem Blut und ihre Fehler und Entscheidungen führen letztlich zu ihrem Untergang. 6. **Anagnorisis und Peripetie**: Diese Begriffe beziehen sich auf die Momente der Erkenntnis und des Umschwungs im Schicksal des Helden. In „Maria Stuart“ gibt es mehrere solcher Momente, insbesondere in den Begegnungen zwischen Maria und Elisabeth sowie in den Entscheidungen, die zu Marias Hinrichtung führen. Schiller nutzt diese aristotelischen Prinzipien, um eine tiefgründige und emotionale Tragödie zu schaffen, die sowohl die Charaktere als auch das Publikum intensiv anspricht.
„Der zerbrochne Krug“ von Heinrich von Kleist wird oft als Komödie klassifiziert, obwohl es tragische Elemente enthält. Das Stück behandelt Themen wie Machtmissbrauch, mensc... [mehr]
In der 4. Szene des 1. Aktes von Friedrich Schillers "Kabale und Liebe" wird die Beziehung zwischen den Hauptfiguren Luise Miller und Ferdinand von Walter weiter vertieft. Diese Szene entsch... [mehr]