Wie ist der Aufbau und die Form der Lyrik der Weimarer Klassik?

Antwort

Die Lyrik der Weimarer Klassik, die etwa von 1786 bis 1805 datiert wird und vor allem durch die Werke von Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller geprägt ist, zeichnet sich durch bestimmte Merkmale in Aufbau und Form aus: 1. **Formale Strenge und Harmonie**: Die Gedichte dieser Epoche streben nach formaler Vollkommenheit und harmonischer Ausgewogenheit. Es wird großer Wert auf Metrik, Rhythmus und Reim gelegt. 2. **Klassische Versmaße**: Häufig werden klassische Versmaße wie der Hexameter und der Pentameter verwendet, die an die antike Dichtung anknüpfen. 3. **Strophenformen**: Beliebte Strophenformen sind die Ode, die Elegie und das Sonett. Diese Formen bieten eine feste Struktur und ermöglichen eine klare und geordnete Darstellung der Inhalte. 4. **Inhaltliche Merkmale**: Thematisch orientiert sich die Lyrik der Weimarer Klassik an den Idealen der Humanität, der Vernunft und der Schönheit. Es wird oft auf antike Mythen und Motive zurückgegriffen, um universelle menschliche Erfahrungen und moralische Ideale zu vermitteln. 5. **Sprache und Stil**: Die Sprache ist oft gehoben und kunstvoll, mit einem Streben nach Klarheit und Präzision. Es wird eine edle und erhabene Ausdrucksweise angestrebt. Ein Beispiel für ein Gedicht aus dieser Epoche ist Goethes "Römische Elegien", die sowohl inhaltlich als auch formal die genannten Merkmale aufweisen.

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