Darf man sein Haus für 10 Euro verkaufen?

Antwort

Ja, grundsätzlich darfst du dein Haus für 10 € verkaufen. In Deutschland gilt Vertragsfreiheit, das heißt, du kannst den Kaufpreis für dein Haus frei mit dem Käufer vereinbaren – auch wenn dieser ungewöhnlich niedrig ist. Allerdings gibt es dabei einige wichtige Punkte zu beachten: 1. **Notarielle Beurkundung:** Ein Hausverkauf muss immer notariell beurkundet werden. Der Notar prüft, ob beide Parteien den Vertrag freiwillig und mit klarem Verstand abschließen. 2. **Schenkung statt Verkauf:** Wenn der Kaufpreis deutlich unter dem tatsächlichen Wert des Hauses liegt (wie bei 10 €), kann das Finanzamt den Vorgang als (teilweise) Schenkung werten. In diesem Fall können Schenkungssteuern anfallen. 3. **Anfechtung wegen Sittenwidrigkeit:** Ist der Kaufpreis „grob unangemessen niedrig“ (deutlich unter dem Verkehrswert), kann der Vertrag unter Umständen als sittenwidrig (§ 138 BGB) angesehen und angefochten werden, insbesondere wenn eine Partei benachteiligt wird. 4. **Steuern und Gebühren:** Auch bei einem symbolischen Kaufpreis fallen Grunderwerbsteuer, Notarkosten und Grundbuchgebühren an, die sich meist am tatsächlichen Wert der Immobilie orientieren. **Fazit:** Rechtlich ist ein Verkauf für 10 € möglich, aber es gibt steuerliche und rechtliche Fallstricke. Es empfiehlt sich, vor einem solchen Schritt rechtlichen und steuerlichen Rat einzuholen.

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