Atemmuskeltraining und Atemhilfsmuskeltraining sind zwei unterschiedliche Ansätze in der Physiotherapie, die sich auf verschiedene Muskelgruppen und Ziele konzentrieren: 1. **Atemmuskeltraining:** - **Ziel:** Stärkung der primären Atemmuskulatur, insbesondere des Zwerchfells und der Interkostalmuskulatur (Zwischenrippenmuskulatur). - **Fokus:** Verbesserung der Effizienz und Kraft der Muskeln, die direkt für die Atmung verantwortlich sind. - **Methoden:** Übungen wie kontrolliertes Ein- und Ausatmen, Atemwiderstandstraining (z.B. mit speziellen Geräten wie PEP-Masken oder Atemtrainern), und Techniken zur Vertiefung der Atmung. 2. **Atemhilfsmuskeltraining:** - **Ziel:** Stärkung der sekundären Atemmuskulatur, die bei erhöhter Atemarbeit oder Atemnot unterstützend wirkt. Dazu gehören Muskeln wie der Sternocleidomastoideus (Kopfwender), die Skalenusmuskeln (Halsmuskeln) und die Pectoralis-Muskeln (Brustmuskeln). - **Fokus:** Verbesserung der Unterstützung der Atmung durch diese Hilfsmuskeln, besonders in Situationen erhöhter körperlicher Belastung oder bei Atemwegserkrankungen. - **Methoden:** Übungen zur Kräftigung und Dehnung dieser Muskeln, Atemtechniken, die die Nutzung der Hilfsmuskulatur fördern, und spezifische physiotherapeutische Techniken zur Mobilisation und Entspannung. Beide Trainingsarten können in der Physiotherapie kombiniert werden, um eine umfassende Verbesserung der Atemfunktion zu erreichen, insbesondere bei Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen oder nach operativen Eingriffen.