Deprescribing, also das gezielte Absetzen von Medikamenten, die nicht mehr notwendig oder potenziell schädlich sind, gewinnt im deutschen Gesundheitssystem zunehmend an Bedeutung. Hier sind einige Gründe, warum Deprescribing relevant ist: 1. **Patientensicherheit**: Durch das Absetzen unnötiger Medikamente können Nebenwirkungen und Wechselwirkungen reduziert werden, was die Sicherheit der Patienten erhöht. 2. **Lebensqualität**: Weniger Medikamente bedeuten oft eine bessere Lebensqualität für Patienten, insbesondere für ältere Menschen, die häufig mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen (Polypharmazie). 3. **Kostenreduktion**: Durch das Absetzen nicht notwendiger Medikamente können die Gesundheitskosten gesenkt werden, was sowohl für das Gesundheitssystem als auch für die Patienten von Vorteil ist. 4. **Rationalisierung der Therapie**: Deprescribing fördert eine evidenzbasierte und patientenzentrierte Therapie, indem es sicherstellt, dass nur die Medikamente verwendet werden, die tatsächlich einen Nutzen bringen. 5. **Vermeidung von Übermedikation**: Es hilft, die Problematik der Übermedikation zu adressieren, die zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen kann. 6. **Förderung der Eigenverantwortung**: Patienten werden ermutigt, eine aktivere Rolle in ihrer Gesundheitsversorgung zu übernehmen, indem sie gemeinsam mit ihren Ärzten Entscheidungen über ihre Medikation treffen. Insgesamt trägt Deprescribing zu einer effizienteren, sichereren und patientenorientierteren Gesundheitsversorgung bei.