Wie sieht das Krankheitsbild der Neurodermitis aus (Pathophysiologie, Symptome, Diagnostik, Therapie, Pflege)?

Antwort

Neurodermitis, auch als atopische Dermatitis bekannt, ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die durch eine gestörte Hautbarriere und eine überaktive Immunantwort gekennzeichnet ist. **Pathophysiologie:** - **Genetische Faktoren:** Mutationen im Filaggrin-Gen, das für die Hautbarriere wichtig ist, können das Risiko erhöhen. - **Immunologische Faktoren:** Eine Dysregulation des Immunsystems führt zu einer Überproduktion von entzündungsfördernden Zytokinen. - **Umweltfaktoren:** Allergene, Stress, Klima und Infektionen können Schübe auslösen. **Symptome:** - **Juckreiz:** Starkes Jucken, besonders nachts. - **Hautausschlag:** Rötung, Schwellung, Bläschenbildung, Nässen, Krustenbildung und Schuppung. - **Trockene Haut:** Die Haut ist oft trocken und empfindlich. - **Lichenifikation:** Verdickung der Haut durch ständiges Kratzen. **Diagnostik:** - **Anamnese:** Erhebung der Krankengeschichte, einschließlich familiärer Vorbelastung. - **Klinische Untersuchung:** Beurteilung der Hautveränderungen. - **Allergietests:** Hauttests oder Blutuntersuchungen zur Identifizierung von Allergenen. - **Differentialdiagnose:** Ausschluss anderer Hauterkrankungen wie Psoriasis oder Kontaktdermatitis. **Therapie:** - **Topische Behandlungen:** Kortikosteroide, Calcineurin-Inhibitoren, Feuchtigkeitscremes. - **Systemische Behandlungen:** Antihistaminika, Immunsuppressiva, Biologika. - **Phototherapie:** UV-Bestrahlung zur Reduktion der Entzündung. - **Vermeidung von Triggern:** Identifikation und Vermeidung von Auslösern wie Allergenen und Stress. **Pflege:** - **Hautpflege:** Regelmäßige Anwendung von Feuchtigkeitscremes, um die Hautbarriere zu stärken. - **Bäder:** Kurze, lauwarme Bäder mit rückfettenden Zusätzen. - **Kleidung:** Tragen von weicher, atmungsaktiver Kleidung, um Hautreizungen zu vermeiden. - **Nagelpflege:** Kurze Nägel, um Hautverletzungen durch Kratzen zu minimieren. Weitere Informationen findest du auf spezialisierten Gesundheitsportalen oder bei einem Dermatologen.

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