Icterus neonatorum, auch als Neugeborenengelbsucht bekannt, ist eine häufige Erkrankung bei Neugeborenen, die durch einen erhöhten Bilirubinspiegel im Blut gekennzeichnet ist. Die Entstehung und Ursachen sowie Risikofaktoren sind wie folgt: ### Entstehung und Ursachen: 1. **Physiologischer Ikterus**: Bei den meisten Neugeborenen tritt eine physiologische Gelbsucht auf, die in der Regel zwischen dem zweiten und dem fünften Lebenstag auftritt. Sie entsteht durch die Unreife der Leber, die nicht in der Lage ist, Bilirubin effizient abzubauen. 2. **Hämodynamische Ursachen**: Neugeborene haben eine höhere Anzahl roter Blutkörperchen, die schneller abgebaut werden, was zu einer erhöhten Bilirubinproduktion führt. 3. **Still- oder Säuglingsikterus**: Bei gestillten Neugeborenen kann es zu einem Stillikterus kommen, der durch Substanzen in der Muttermilch verursacht wird, die den Bilirubinabbau hemmen. 4. **Pathologische Ursachen**: In einigen Fällen kann Icterus neonatorum auf zugrunde liegende Erkrankungen hinweisen, wie z.B.: - Blutgruppenunverträglichkeit (z.B. Rhesus- oder ABO-Inkompatibilität) - Infektionen - Stoffwechselstörungen - Anomalien der Gallewege ### Risikofaktoren: 1. **Frühgeburtlichkeit**: Frühgeborene haben ein höheres Risiko für Ikterus, da ihre Leber noch unreif ist. 2. **Mangelernährung oder Dehydrierung**: Unzureichende Nahrungsaufnahme kann die Ausscheidung von Bilirubin beeinträchtigen. 3. **Blutgruppenunverträglichkeiten**: Wenn Mutter und Kind unterschiedliche Blutgruppen haben, kann dies zu einer erhöhten Bilirubinproduktion führen. 4. **Familienanamnese**: Eine Vorgeschichte von Neugeborenengelbsucht in der Familie kann das Risiko erhöhen. 5. **Männliches Geschlecht**: Studien haben gezeigt, dass männliche Neugeborene häufiger betroffen sind. Die Überwachung und gegebenenfalls Behandlung von Icterus neonatorum ist wichtig, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.