Wie unterscheiden sich die Ansätze von Bobath und Johnstone in der neurophysiologischen Therapie und welche Patienten profitieren davon?

Antwort

Die Bobath- und Johnstone-Ansätze sind beide neurophysiologische Therapiekonzepte, die sich auf die Rehabilitation von Patienten mit neurologischen Störungen konzentrieren, aber sie unterscheiden sich in ihren Methoden und Schwerpunkten. **Bobath-Konzept:** - **Grundprinzipien:** Das Bobath-Konzept basiert auf der Annahme, dass das Gehirn plastisch ist und sich durch gezielte Stimulation und Bewegung neu organisieren kann. Es konzentriert sich auf die Hemmung abnormer Bewegungsmuster und die Förderung normaler Bewegungen. - **Therapieansatz:** Die Therapie ist individuell auf den Patienten abgestimmt und zielt darauf ab, funktionelle Bewegungen zu verbessern. Es wird viel Wert auf die Handhabung (Handling) und die Positionierung des Patienten gelegt, um die Bewegungsqualität zu verbessern. - **Patienten:** Das Bobath-Konzept wird häufig bei Patienten mit Schlaganfall, Zerebralparese, Schädel-Hirn-Trauma und anderen neurologischen Erkrankungen angewendet. **Johnstone-Konzept:** - **Grundprinzipien:** Der Johnstone-Ansatz, auch bekannt als "Johnstone Pressure Splints" (JPS), verwendet spezielle Druckschienen, um sensorische und motorische Funktionen zu verbessern. Diese Schienen sollen die Propriozeption (Wahrnehmung der Körperlage) und die Muskelkontrolle fördern. - **Therapieansatz:** Die Schienen werden verwendet, um die Gliedmaßen in einer bestimmten Position zu halten und so die sensorische Rückmeldung zu verbessern. Dies soll dem Patienten helfen, bessere Bewegungsmuster zu entwickeln. - **Patienten:** Der Johnstone-Ansatz wird ebenfalls bei Patienten mit neurologischen Störungen wie Schlaganfall, Zerebralparese und Multipler Sklerose eingesetzt, insbesondere wenn sensorische Defizite und abnorme Muskelspannungen vorliegen. **Zusammenfassung:** - **Bobath:** Fokus auf Hemmung abnormer Bewegungen und Förderung normaler Bewegungsmuster durch Handling und Positionierung. - **Johnstone:** Einsatz von Druckschienen zur Verbesserung der Propriozeption und Muskelkontrolle. Beide Ansätze können für Patienten mit neurologischen Störungen nützlich sein, wobei die Wahl des Ansatzes von den spezifischen Bedürfnissen und Defiziten des Patienten abhängt.

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