Wie plane ich Basale Stimulation für Demenzpatienten und Bettlägerige?

Antwort

Die Basale Stimulation ist ein Konzept, das darauf abzielt, Menschen mit schweren Beeinträchtigungen, wie z.B. Demenz und Bettlägerigkeit, durch gezielte sensorische Reize zu aktivieren und ihre Wahrnehmung zu fördern. Hier ist ein Beispiel für eine Maßnahmeplanung: 1. **Zielsetzung:** - Förderung der Körperwahrnehmung und Orientierung. - Verbesserung der Kommunikation und Interaktion. - Steigerung des Wohlbefindens und der Lebensqualität. 2. **Individuelle Bedürfnisse ermitteln:** - Anamnese und Biografiearbeit: Informationen über Vorlieben, Abneigungen und bisherige Erfahrungen sammeln. - Aktueller Gesundheitszustand und kognitive Fähigkeiten berücksichtigen. 3. **Maßnahmenplanung:** - **Taktil-haptische Stimulation:** - Sanfte Berührungen mit verschiedenen Materialien (z.B. weiche Tücher, Bürsten) an Händen, Füßen und Gesicht. - Einsatz von Massagebällen oder Igelbällen zur Stimulation der Haut. - **Vestibuläre Stimulation:** - Langsame, rhythmische Bewegungen des Körpers, z.B. durch Wiegen oder sanftes Schaukeln im Bett. - **Vibration:** - Nutzung von Vibrationsgeräten oder -matten, um tieferliegende Körperstrukturen zu stimulieren. - **Olfaktorische Stimulation:** - Einsatz von Duftölen oder -kissen mit bekannten und angenehmen Düften (z.B. Lavendel, Zitrus). - **Auditive Stimulation:** - Abspielen von vertrauter Musik oder Naturgeräuschen. - Sprechen in ruhigem, beruhigendem Tonfall. - **Visuelle Stimulation:** - Einsatz von farbigen Tüchern oder Lichtern, die langsam bewegt werden. - Bilder oder Fotos von vertrauten Personen und Orten zeigen. 4. **Durchführung:** - Regelmäßige und strukturierte Durchführung der Maßnahmen, z.B. täglich oder mehrmals wöchentlich. - Dokumentation der Reaktionen und Anpassung der Maßnahmen bei Bedarf. 5. **Evaluation:** - Regelmäßige Überprüfung der Wirksamkeit der Maßnahmen. - Anpassung der Maßnahmen basierend auf den beobachteten Reaktionen und dem Feedback des Pflegepersonals und der Angehörigen. Diese Maßnahmen sollten immer individuell angepasst und in Absprache mit dem Pflegepersonal und den Angehörigen durchgeführt werden.

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