Ab welchem Alter sollten gegengeschlechtliche Hormone zur Förderung der gewünschten Körpermerkmale freigegeben werden?

Die Diskussion über das Alter, ab dem gegengeschlechtliche Hormone freigegeben werden sollten, ist komplex und umfasst medizinische, ethische und psychologische Aspekte.

Befürworter einer frühen Hormonersatztherapie argumentieren, dass Jugendliche, die sich als transgender identifizieren, von einer frühzeitigen Behandlung profitieren können, um körperliche Dysphorie zu verringern und das psychische Wohlbefinden zu fördern. Studien zeigen, dass eine frühzeitige Behandlung das Risiko von Depressionen und Angstzuständen verringern kann.

Gegner hingegen warnen vor den möglichen langfristigen gesundheitlichen Folgen und der Unumkehrbarkeit von hormonellen Behandlungen. Sie plädieren dafür, dass solche Entscheidungen erst nach einer umfassenden psychologischen Begutachtung und in einem höheren Alter getroffen werden sollten, wenn die Jugendlichen reifer sind und besser in der Lage sind, die Konsequenzen ihrer Entscheidungen zu verstehen.

In vielen Ländern wird eine Behandlung in der Regel ab einem Alter von 16 Jahren in Betracht gezogen, wobei einige Kliniken auch jüngeren Jugendlichen unter bestimmten Bedingungen Hormone verschreiben. Die Entscheidung sollte immer individuell getroffen werden, unter Berücksichtigung der spezifischen Umstände des Einzelnen und in enger Zusammenarbeit mit medizinischen Fachleuten.